Vorstellungsgespräche sind für Jede*n eine besondere Situation und natürlich möchte dabei Jede*r die eigenen Schokoladenseiten zeigen. Neben der Wahl eines authentischen und gleichzeitig angemessenem Outfits ist eine inhaltliche Vorbereitung in jedem Falle sinnvoll.
Grundlegend sollte Jede*r sich in 3-4 Sätzen kurz vorstellen können. Interessant sind dabei besonders die stellenrelevanten Vorerfahrungen oder auch die persönliche Motivation für die Bewerbung. Außerdem sollte der*die Bewerber*in bestimmte Fragen souverän beantworten können, so zum Beispiel die Frage nach Stärken und Schwächen oder auch nach persönlichen Karrierewünschen.
Fragen nach Stärken und Schwächen
In fast jedem Vorstellungsgespräch kommt irgendwann die Frage nach den Stärken und Schwächen. Da jeder Mensch viele Stärken und Schwächen hat, ist diese Frage eigentlich ein Intelligenztest:
- Gelingt es dem*der Bewerber*in, Schwächen zu nennen, die eigentlich Stärken sind?
- Und gelingt es dem*der Bewerber*in, Stärken zu nennen, die für den Beruf wichtig sind?
Trotz allem gilt es, ehrlich zu bleiben und keine vorgefertigten Antworten zu geben. Und natürlich sollte der*die Bewerber*in nur Schwächen und Stärken nennen, die etwas mit dem Beruf zu tun haben. Relevant ist auch, dass der*die Bewerber*in die genannten Schwächen und Stärken an konkreten Beispielen belegen kann! Insgesamt ist es wichtig, nur ein oder zwei Schwächen zu nennen und dafür zwei oder drei Stärken - nicht mehr. Außerdem sollte man mit den Stärken anfangen, wenn die Frage offen gestellt wird.
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Da die Frage nach Stärken und Schwächen absehbar ist, sollte der*die Bewerber*in sich vorher gründlich mögliche Antworten überlegen. Hier ein paar Beispiele für Schwächen:
- „Ich bin oft überpünktlich und muss dann warten. Wie gerade eben. Da war ich wieder 20 Minuten vor Beginn des Vorstellungsgesprächs da und musste warten."
- „Ich nehme es manchmal zu genau. Wenn ich mal mit etwas begonnen habe, kann ich nicht mehr aufhören und arbeite an dem Problem, bis ich es gelöst habe. Manchmal sitze ich dann bis spät in die Nacht an einer Aufgabe, obwohl es besser wäre, schlafen zu gehen und es am nächsten Tag ausgeruht noch einmal zu versuchen."
- „Ich bin manchmal zu hilfsbereit und kann nicht nein sagen. Wenn man mich zum Beispiel im Sportverein fragt, ob ich mit der E-Jugend auf eine Freizeit fahren kann, sage ich ja und merke später, dass mir das eigentlich gar nicht so gut passt. Aber dann habe ich schon zugesagt und halte mein Versprechen selbstverständlich."
- „Ich bin sehr gerne gut integriert und es fällt mir deshalb manchmal schwer, meine Meinung zu sagen. Für den Verein, in dem ich ehrenamtlich tätig bin, hätte ich zum Beispiel einige gute Ideen und Verbesserungsvorschläge. Aber es dauert immer lange, bis ich den Mut finde, etwas zu sagen."
- „Ich bin manchmal zu hart mit mir selbst und erwarte zu viel von mir. Ich setze mich dann selbst unter Druck, wenn ich zum Beispiel eine Aufgabe perfekt erledigen möchte."
Verbotene Fragen im Vorstellungsgespräch
Bestimmte Fragen darf der zukünftige Arbeitgeber im Vorstellungsgespräch nicht stellen – sie sind laut gesetzlicher Regelung verboten. Falls der Arbeitgeber im Vorstellungsgespräch eine verbotene Frage stellt, kann diese unwahrheitsgemäß beantwortet werden. Lügen ist in diesem Fall erlaubt. Verboten sind Fragen nach...
- der politischen Meinung
- der Religionszugehörigkeit
- Gewerkschaftszugehörigkeit
- privaten Plänen und Familienplanung
- privaten Vermögensverhältnissen
- Vorstrafen (außer sie sind für den Beruf relevant)
- früheren Lohnvergütungen
Verbotene Fragen bringen Bewerber*innen in eine unangenehme Situation. Damit man im Notfall flüssig und gut antworten kann, sollte man verbotene Fragen vor dem Vorstellungsgespräch einmal durchgehen und sich eine Antwort überlegen.
Gute Antworten auf verbotene Fragen im Vorstellungsgespräch:
Sind Sie häufig krank?
Nein, ich habe eine sehr gute Konstitution und bin sehr selten krank.
Sind Sie schwanger?
Nein.
Wie sieht es mit Nachwuchs aus? Planen Sie, bald Kinder zu bekommen?
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich überhaupt einmal Kinder haben will. In den nächsten Jahren auf jeden Fall nicht.
Sind Sie Mitglied in einer politischen Partei?
Nein, ich gehe zwar zur Wahl, aber bin politisch nicht engagiert.
Sind Sie Mitglied in einer Gewerkschaft?
Nein.
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