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Personen sitzen auf dem Boden und betrachten gemeinsam Zettel mit Begriffen zu Schulden und Sozialleistungen

Ausbildung zum*zur systemischen Sozial- und Schuldnerberater*in


Als Präsenzseminar

Dauer:

12 Tage

| Kosten: 1.950 €

Als E-Learning

Dauer:

12 Tage

| Kosten: 1.770 €

Aus dem aktuellen Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes (2024) geht hervor: Acht von zehn Deutschen haben soziale oder finanzielle Sorgen, etwa jede*r Sechste ist zudem von Armut bedroht. Diese Zahlen verdeutlichen den dringenden Bedarf an qualifizierten Fachkräften in der Sozialberatung und Schuldnerberatung.

Die Ausbildung zum*zur systemischen Sozial- und Schuldnerberater*in ist für Fachkräfte in der Sozialen Arbeit konzipiert. Sie vermittelt das notwendige Wissen und praktische Handwerkszeuge, um unterschiedlichen Klienten*innen und Klientensystemen dabei zu helfen, soziale und finanzielle Problemlagen zu lösen.

Verschuldungssituationen und soziale Notlagen sind häufig eng miteinander verwoben und vielschichtig. Ihnen steht ein komplexes Netz aus rechtlichen Instrumenten zur Schuldenregulierung und verschiedenen Sozialleistungen gegenüber. Diese können sich gegenseitig beeinflussen, verstärken oder sogar ausschließen. 

Für nachhaltige Lösungen brauchen Berater*innen deshalb strategisches Wissen, Verfahrenswissen und die Fähigkeit zur umfassenden systemischen Analyse: Diese Elemente ermöglichen eine wirksame Unterstützung auch in komplexen Situationen.

Die Praxis von systemischen Sozialberater*innen und Schuldnerberater*innen kann aus sehr unterschiedlichen Fällen bestehen:

Ein junger Mensch wird als Care Leaver aus einer therapeutischen WG entlassen und erhält von dem*der systemischen Sozial- und Schuldnerberater*in Hilfe dabei, Budgetplanung und Haushaltsführung auf Grundlage des verfügbaren Einkommens umzusetzen.

Eine Patchworkfamilie lebt mit vier Kindern in einem Haushalt und gerät durch einen Jobverlust mit Miet- und Kreditzahlungen in Verzug. Nach einer Überschuldungsanalyse kann der*die systemische Sozial- und Schuldnerberater*in existenzsichernde Maßnahmen einleiten und gleichzeitig Hilfe bei der Beantragung diverser Sozialleistungen bieten (z. B. Arbeitslosengeld I, aufstockendes Bürgergeld, Kinderzuschlag, Wohngeld, Unterhaltsvorschuss, Bildungs- und Teilhabepaket für schulpflichtige Kinder). Bei der Beantragung der Leistungen muss dabei die vorteilhafteste Kombination gewählt und ggf. die richtige Reihenfolge bei der Beantragung berücksichtigt werden.

Der*Die systemische Sozial- und Schuldnerberater*in bezieht die Klienten*innen dabei zum Beispiel durch SMART-Zielvereinbarungen mit ein, um tragfähige Lösungen zu finden. Skalierungsfragen können helfen, die Wirksamkeit und Auswirkungen von verschiedenen Verhaltensveränderungen bewusst zu machen, zu reflektieren und nachhaltig im Alltag zu verankern.

Systemische Sozialberater*innen und Schuldnerberater*innen bieten also mehr als nur Hilfe bei Anträgen von passenden Sozialleistungen oder Entschuldungsplänen. Ihr Ziel ist es, die gesamte Lebenssituation der Ratsuchenden nachhaltig zu verbessern. Zudem gestalten sie eine kooperative und stärkende Beziehung zu ihren Klienten*innen, damit diese künftige Herausforderungen selbstständig bewältigen können. 

Die Ausbildung zum*zur systemischen Sozial- und Schuldnerberater*in vermittelt die notwendigen Kompetenzen für diese anspruchsvolle Tätigkeit.
 

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Termine vor Ort

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E-Learning Termine

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Aufbau und Umfang

Die Ausbildung zum*zur systemischen Sozial- und Schuldnerberater*in ist modular aufgebaut. Sie besteht aus 3 Modulen und kann über mehrere Jahre hinweg absolviert werden. 

Sie umfasst insgesamt 3 Module und 12 Tage und 99 Unterrichtseinheiten (1 Unterrichtseinheit = 45 Minuten).

Module:

Hier finden Sie den Aufbau der Ausbildung zum*zur systemischen Sozial- und Schuldnerberater*in als grafische Darstellung:

Ausbildung zum*zur systemischen Sozial- und Schuldnerberater*in

Inhalte

Hier finden Sie einen kurzen Überblick über die Inhalte der einzelnen Module. Auf den einzelnen Seminarseiten finden Sie eine ausführliche Beschreibung.

Das Modul Weiterbildung zum Systemischen Coach gibt den Teilnehmenden eine Einführung in den systemischen Ansatz und zentrale Fragetechniken und Methoden. Der Ablauf eines systemischen Coachings mit Auftrags- und Zielfindung wird praxisnah vermittelt. Eine kooperative und lösungsorientierte Haltung zu den Klienten*innen und Klientensystemen ist dabei zentral.

Das Modul Weiterbildung zum Coach für Sozialleistungen stellt den Teilnehmenden einen umfassenden Einblick in die Sozialgesetzgebung und in die rechtlichen Grundlagen der Sozialberatung zur Verfügung. Im Beratungsalltag können so gezielte Handlungsempfehlungen für den*die Ratsuchende*n erteilt werden (z. B. hinsichtlich Bürgergeld, Wohngeld, Anträge, Einspruch etc.). 

Das Modul Weiterbildung zum Schulden-Coach vermittelt die rechtlichen Grundlagen der Schuldnerberatung. Die Teilnehmenden lernen eine Überschuldungsanalyse durchzuführen und angemessene Maßnahmen zu Schuldenregulierung, Schuldnerschutzmaßnahmen und Verbraucherinsolvenzverfahren zu initiieren und professionell zu begleiten. Zudem werden Formen und Einsatz der Haushalts- und Budgetplanung und bestehende Materialien und Konzepte der Schuldenprävention vorgestellt.

Hier finden Sie den Aufbau der Ausbildung zum*zur systemischen Sozial- und Schuldnerberater*in als grafische Darstellung:

Die referenzierte Medienquelle fehlt und muss neu eingebettet werden.
Ausbildung zum*zur systemischen Sozial- und Schuldnerberater*in


 

Ziele

Die Ausbildung zum*zur systemischen Sozial- und Schuldnerberater*in vermittelt essenzielle Kompetenzen für die professionelle Beratung von Personen in komplexen sozialen und finanziellen Notlagen. Im Fokus steht die Vermittlung fundierter Kenntnisse und ein umfassendes Verständnis des Sozialleistungssystems, das die Berater*innen befähigt, Klienten*innen zielgerichtet bei der Beantragung und Nutzung verschiedener Unterstützungsangebote (z. B. Bürgergeld, Wohngeld etc.) zu begleiten. Gleichzeitig werden die Teilnehmenden befähigt, Überschuldungsanalysen durchzuführen, Schuldenregulierungsstrategien zu entwickeln und Klienten*innen durch Insolvenzverfahren zu begleiten. Der begleitende systemische Ansatz befähigt die Sozialberater*innen und Schuldnerberater*innen, durch den Einsatz verschiedener Methoden während des Beratungsprozesses die Gesamtsituation ihrer Klienten*innen zu verstehen und gemeinsam mit ihnen tragfähige, langfristige Lösungswege zu erarbeiten.

Methoden

Die Ausbildung zum*zur systemischen Sozial- und Schuldnerberater*in hat einen hohen Praxisbezug: Die (rechtlichen) Inhalte und Materialien werden von den Trainer*innen anhand von Praxisdemonstrationen präsentiert bzw. in Impulsreferaten mit Flipchart oder PowerPoint-Präsentation vorgestellt. In Kleingruppen und Übungen erhalten die Teilnehmenden der Weiterbildungen „Coach für Sozialleistungen“ und „Schulden-Coach“ Gelegenheit, sich das Wissen anzueignen und auf das eigene Arbeitsfeld zu übertragen. In moderierten Gesprächen können eigene Fälle vorgestellt und rechtliche Supervision erhalten werden. In der „Weiterbildung zum systemischen Coach“ dienen zusätzliche Partnerübungen und Rollenspiele dazu, dass Methoden und Techniken sicher beherrscht und am Arbeitsplatz umgesetzt werden können. Das Besprechen von Rückfragen sowie Erfahrungsaustausch zwischen den Teilnehmenden wird in moderierten Diskussionen ermöglicht.

Auch in unseren E-Learning Weiterbildungen sind die Trainer*innen durchgehend live und interagieren mit den Teilnehmenden. Inhalte werden wie gewohnt durch Impulsreferate, unterstützt von PowerPoint-Präsentationen und verschiedene Online-Tools, vermittelt. Ebenso möglich sind Live-Demonstrationen, z. B. von Beratungssituationen, Rollenspiele unter den Teilnehmenden und Kleingruppenarbeit in Breakout-Rooms.

Zielgruppe

Die Ausbildung richtet sich an Fachkräfte, die Sozialberatung und Schuldnerberatung als Aufgabe in ihrem Arbeitsfeld wahrnehmen, aber auch Personen, die gerne in das Arbeitsfeld einsteigen möchten. 
Unser E-Learning Angebot ist zudem besonders interessant für Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder mit Betreuungspflichten, die eine längere Abwesenheit unmöglich machen. Zudem entfallen Reise- und Übernachtungskosten.

Zielgruppen der Ausbildung zum*zur systemischen Sozial- und Schuldnerberater*in sind zum Beispiel:

  • Mitarbeiter*innen beim Allgemeinen Sozialdienst
  • Mitarbeiter*innen beim Sozial- und Jugendamt
  • Mitarbeiter*innen in der Familienhilfe
  • Mitarbeiter*innen bei Schuldnerberatungsstellen
  • Mitarbeiter*innen bei der Arbeitsagentur und in Jobcentern
  • Mitarbeiter*innen bei der Jugendgerichtshilfe
  • Mitarbeiter*innen bei der Straffälligenhilfe
  • Mitarbeiter*innen in der Suchtberatung
  • Schulsozialarbeiter*innen
  • Streetworker*innen
  • Erzieher*innen in Wohnheimen
  • Betreuer*innen
  • u.v.m.

Es gibt keine formalen Zugangsvoraussetzungen. Die Seminare stehen allen Interessierten offen. 

 

Eignung für Land/Region

Dieses Angebot eignet sich spezifisch für Fachkräfte und Coaches mit Wirkungsort in Deutschland. 

Seminarzeiten

Die Seminarzeiten der einzelnen Module sind bei den Präsenz- und E-Learning Seminaren gleich:

1. Tag: 09:00-17:00 Uhr bzw. 10:00-18:00 Uhr
2. Tag: 09:00-17:00 Uhr
3. Tag: 09:00-17:00 Uhr
4. Tag: 09:00-15:00 Uhr

Pausenzeiten
Es wird eine längere Mittagspause (etwa 1,5h) sowie mehrere kleinere Pausen über den Tag verteilt geben. Die Pausenzeiten werden im Seminar individuell zwischen dem*der Dozent*in und den Teilnehmenden abgestimmt.

Kosten

Die Kosten für die Ausbildung zum*zur systemischen Sozial- und Schuldnerberater*in variieren je nach gewählten Modulen (Präsenz oder E-Learning):

  • 4-tägiges E-Learning Seminar: 590 Euro
  • 4-tägiges Präsenzseminar: 650 Euro

Gesamtkosten:

Je nach belegten Modulen variieren die Kosten für die gesamte Ausbildung zwischen 1.770 und 1.950 Euro.

In den Kosten der Präsenzseminare enthalten sind die Seminarunterlagen, das Zertifikat sowie Getränke und Snacks an den Seminartagen.

In den Kosten der E-Learning Seminare enthalten sind die Seminarunterlagen und das Zertifikat als PDF.

Teilnehmendenzahl

Die Anzahl der Teilnehmenden in der Ausbildung zum*zur systemischen Sozial- und Schuldnerberater*in liegt durchschnittlich zwischen 13 und 16. Dabei befinden sich mindestens 6 und maximal 22 Personen in einem Seminar.

Referenten*innen

Der Referent der Weiterbildung zum Coach für Sozialleistungen und der Weiterbildung zum Schulden-Coach ist Rechtsanwalt und verfügt über mehrjährige Coaching-Erfahrung. Er kann die rechtlichen Regelungen mit einer Vielzahl von Beispielen aus der eigenen Praxis veranschaulichen.
RA Ilias Uyar

Die Referenten*innen der Weiterbildung zum Systemischen Coach verfügen über eine mehrjährige Coaching-Ausbildung und viel Praxiserfahrung.

Zertifikat

Nach Abschluss des jeweiligen Moduls erhalten die Teilnehmenden ein Einzelzertifikat.
Bei Abschluss der Ausbildung erhalten die Teilnehmenden zusätzlich ein Gesamtzertifikat. Im Zertifikat werden alle wichtigen Inhalte der Ausbildung zum*zur systemischen Sozial- und Schuldnerberater*in genannt. Das Zertifikat wird vom Institut für Bildungscoaching ausgestellt. 

Hintergrundwissen

Anmeldung

Sie können über unser Anmeldeformular den Anmeldebogen für diese Weiterbildung anfordern. Wählen Sie dazu einen der Termine aus und ergänzen Sie Ihre persönlichen Angaben.

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