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Giraffen repräsentieren gewaltfreie Kommunikation

Tipps für eine gewaltfreie Kommunikation

Gewaltfrei kommunizieren? Falls Sie sich jetzt denken, dass Sie sowieso immer gewaltfrei kommunizieren, könnte der folgende Artikel für Sie interessant sein. Häufiger als wir denken ist unsere Kommunikation von gewaltvollen Elementen geprägt. Das klingt erstmal hart, ist aber eine natürliche Folge aus grundsätzlich verschiedenen Bedürfnissen von Menschen, die in einer Kommunikationssituation aufeinandertreffen können. Aber hier kommen die guten Nachrichten: eine gewaltfreie Kommunikation kann man lernen.

Beispiele für Gewaltvolle Kommunikation

Um die Art und Weise unserer Kommunikation zu verbessern, müssen wir uns bewusstmachen, wie wir kommunizieren und welche Wirkung wir damit auf andere Menschen haben. Beispiele für eine gewaltvolle Kommunikation sind 


Vorwürfe und Beschuldigungen:

Nie hörst du zu!

Du hast ja bestimmt eh wieder meinen Geburtstag vergessen


Drohungen und Erpressungen:

Wenn du nicht sofort still bist, vergesse ich mich!

Wenn du nicht aufisst, gibt es keine Gute-Nacht-Geschichte.


Sarkasmus:

Na das hast du ja toll hingekriegt, deinetwegen kommen wir zu spät.


Kritik und Nörgeln: 

Die Wäsche ist schon wieder falsch aufgehängt.


Pauschalisieren: 

Das ist ja wieder typisch!

 Du bist ja eh immer der Anstifter.


Vergleichen: 

Du bist wie deine Mutter.


Beleidigungen:

Du Schreihals!

Du Nichtsnutz!

Für Sie empfohlen: Basisausbildung in Gewaltfreier Kommunikation

Eine für mich wertvolle Ausbildung, aus der ich viel mitnehmen kann. Danke!

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Was ist die Gewaltfreie Kommunikation?

Die Gewaltfreie Kommunikation (kurz: GFK) ist eine Kommunikationstechnik. Die Annahmen der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) basieren grundsätzlich auf der Überlegung, dass Menschen immer zuerst daran interessiert sind, ihre eigenen Bedürfnisse zu erfüllen. Folgt man dieser Auffassung, dann ist jede Form von Kritik, Angriffen oder Urteilen ein Ausdruck unerfüllter Bedürfnisse. 

Für eine gewaltfreien Kommunikation folgt man 4 Schritten: zunächst äußern Sie Ihre Beobachtung, darauf benennen Sie das Gefühl, was in Ihnen ausgelöst wird und welches Bedürfnis Sie haben. Am Ende formulieren Sie eine Bitte an Ihr Gegenüber.

Die 4 Schritte der GFK

Anhang folgender Beispiele sollen die 4 Schritte der Gewaltfreien Kommunikation nachvollziehbar gemacht werden. Aus machen wir:

Nie räumst du dein Zimmer auf, hier sieht es ja auch wie im Saustall!

 

Beobachtung/Wahrnehmung (Was beobachten wir?)

Du hast dein Zimmer nicht aufgeräumt.


Gefühl (Was fühlen wir?)

Das macht mich traurig.


Bedürfnis (Was fühlen wir?)

Das macht mich traurig, denn ich wir haben uns so viel Mühe bei der Einrichtung gegeben.


Bitte (Worum bitten wir?)

Könntest du jetzt bitte dein Zimmer aufräumen?

Als erstes soll die aktuelle Situation beobachtet werden. Bei der möglichst genauen Analyse der Situation sollte nicht gewertet oder geurteilt werden. Anschließend werden die eigenen Gefühle wahrgenommen: Was macht die Situation mit mir? Danach wird das eigene Bedürfnis unter die Lupe genommen, so lässt sich herausfinden, welche eigenen Anliegen gerade nicht erfüllt sind. In einem letzten vierten Schritt sollte eine Bitte formuliert werden. Diese Bitte sollte als Ziel die Erfüllung deiner Bedürfnisse als Ziel haben. 

Was ist die Giraffensprache?

Die GFK wird auch als Giraffensprache bezeichnet. Die Referenz zu Giraffen ist durch den Begründer der GFK selbst entstanden: Rosenberg nutzte in seinen Seminaren oft Handpuppen. Die Gewaltfreie Kommunikation wurde von einer Giraffe repräsentiert – die Giraffe hat das größte Herz aller an Land lebenden Tiere. So wird die Giraffensprache auch oft die Sprache des Herzens genannt. Dabei ist sie vor allem bei der Arbeit mit Kindern hilfreich, da ihnen so die gewaltfreie Kommunikation auf einer leicht zugänglichen Ebene beigebracht werden kann. Vor allem die Handpuppen können diesen Prozess spielerisch beschleunigen. Die Kinder können durch die Giraffensprache zum Beispiel lernen, ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse besser zu verstehen und zu benennen. 

Wer ist Marshall B. Rosenberg?

Marshall B. Rosenberg (1934 – 2015) war der Begründer der Gewaltfreien Kommunikation (oder auch Nonviolent Communication) und internationaler Konfliktmediator. 
Prägend für seine Arbeit waren u.a. die klientenzentrierte Gesprächstherapie nach Carl Rogers und Gandhis Überlegungen zu Gewaltfreiheit. Basierend auf einem humanistischen Menschenbild war Rosenberg davon überzeugt, dass die Freude am einfühlsamen Geben und Nehmen unserem natürlichen Wesen entspricht. Im Zentrum seiner Arbeit stand dabei immer die Frage: Was geschieht genau, wenn wir die Verbindung zu unserer einfühlsamen Natur verlieren und uns schließlich gewalttätig und ausbeuterisch verhalten?
Rosenberg ist nicht nur promovierter Psychologe, 1984 gründete er das Center for Nonviolent Communication in Texas. Diese Einrichtung ging aus seiner jahrelangen Arbeit hervor, die er mit Bürgerrechtlern in den frühen sechziger Jahren geleistet hat. Mit ihnen hatte er Mediationsprogramme und Trainings zur Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit durchgeführt, um Gemeinden zu unterstützen, die die Rassentrennung an Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen überwinden wollten. 
Seit 1999 sein erstes Buch „Nonviolent Communication: A Language of Life“ erschienen ist, wird seine Methode an unzähligen Orten und in den verschiedensten Kontexten erprobt und umgesetzt. Sie wird als machvolles Instrument erlebt, um Konflikte auf persönlicher, professioneller und politischer Ebene friedlich anzugehen. 

Praktische Übungen zur Gewaltfreien Kommunikation

Auf der Internetseite gewaltfrei-101uebungen.de findet man im Downloadbereich 101 Übungen aus der Gewaltfreien Kommunikation, die kostenlos als PDF ausgedruckt und verwendet werden können. Sie eignen sich gut für den Einsatz in Seminaren oder Schulklassen. Oder auch für alle, die die GFK gerne im privaten oder beruflichen Kontext praktizieren und üben möchten.

Wie lernt man Gewaltfreie Kommunikation?

Falls Sie sich für die Methode der Gewaltfreie Kommunikation interessieren, sind vielleicht unsere Weiterbildung Gewaltfreie Kommunikation  oder die Weiterbildung zum Coach für Gewaltfreie Kommunikation für Kinder und Jugendliche interessant für Sie. Die Weiterbildung bietet eine fundierte Einführung in die Methode und sie wird u.a. mit praktischen Rollenspielen eingeübt.
Aufbauend darauf bietet das Institut seit 2016 zudem die  Basisausbildung in Gewaltfreier Kommunikation an.

Passende Weiterbildungen

Weiterbildung: Gewaltfreie Kommunikation

Die Methode der Gewaltfreien Kommunikation wird vorgestellt und eingeübt, sodass sie im eigenen Arbeitsfeld eingesetzt und weitergegeben werden kann. Für Lehrkräfte und Fachkräfte in der Beratung. Thema:Beratung / Coaching Termine und Details

Weiterbildung zum Coach für Gewaltfreie Kommunikation für Kinder und Jugendliche

Die Teilnehmenden erhalten fundiertes Anwendungswissen zum Konzept und den Methoden der Gewaltfreien Kommunikation speziell für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Für Fachkräfte im psychosozialen und pädagogischen Bereich, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Thema:Beratung / Coaching Termine und Details

Basisausbildung in Gewaltfreier Kommunikation

Es werden verschiedene Modelle, Schlüsselunterscheidungen und Prozesse der Gewaltfreien Kommunikation vermittelt. Der Schwerpunkt liegt auf den Einsatzmöglichkeiten in beruflichen Kontexten. Für Interessierte aus allen Berufsgruppen. Thema:Beratung / Coaching Termine und Details