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SMARTE-Ziele im Coaching

Die Forderung, dass gut formulierte Ziele SMART sein müssen, ist über 40 Jahre alt. Zurück geht dieses Konzept auf den Managementforscher und Unternehmensberater Peter Drucker und bezog sich ursprünglich vor allem auf Projektmanagement und Mitarbeiterführung. Inzwischen wird diese Methode darüber hinaus unter anderem im Zeitmanagement, zur Burn-out-Prävention und auch in der Beratung und Coaching-Gesprächen eingesetzt. 

Warum sind Ziele so wichtig?

Es gibt nichts, was Motivation und Begeisterung so stark freisetzt, wie ein klares Ziel. Doch Ziele können deutlich mehr. Ziele geben uns Orientierung und eine Ausrichtung. Ohne ein Ziel können wir noch nicht mal eine Richtung korrigieren. Um Erfolg zu definieren und anzuerkennen, sind Ziele unverzichtbar. Sie steigern die Zufriedenheit und das Selbstbewusstsein. Gut formulierte Ziele treiben uns an, geben uns Kraft und machen uns widerstandsfähiger gegen Rückschläge. Ziele machen glücklicher und verlängern das Leben. Letzteres hat Patrick Hill, Psychologieprofessor der Carleton Universität, sogar wissenschaftlich bewiesen: Ein Ziel im Leben zu haben, führt zu einem längeren Leben, egal in welchem Alter. Denn Ziele im Leben zu haben, ist eng mit dem Gefühl von Lebenssinn verbunden. 

Auch umgekehrt zeichnet sich ein klares Bild: Wenn Menschen keine Ziele (mehr) haben, fallen sie oft in ein tiefes Loch, sind unglücklich und unzufrieden. Sie wirken manchmal antriebs- und orientierungslos, manchmal aber auch gehetzt. Wenn jemand nichts anstrebt, gibt diese*r de facto die eigene Lebensführung ab. 

Aber manchmal sind Ziele auch überfordernd. Unrealistische Ziele demotivieren, verhindern sogar den Erfolg und führen manchmal gradewegs ins Burn-out. Und ständig nicht erreichte Ziele vor Augen zu haben, macht auf Dauer unglücklich.

In Coaching und Beratung geht es bei der Zielsetzung also auch um Fingerspitzengefühl: 
Wichtig ist die Balance aus Ansporn und der realistischen Möglichkeit, dieses Ziel auch wirklich mit einem angemessenen Einsatz an Ressourcen und Energie erreichen zu können. Und es stellt sich die Frage, ob das, was mit der Erreichung des Zieles verbunden wird, wirklich ein positives Wunschbild für das eigene Leben ist. Nur dann können Ziele eine besondere Zugkraft entwickeln. 

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Was sind SMARTe ZIELE?

Die SMART-Methode hilft dabei, Ziele klar zu formulieren, weil oft Äußerungen mit echten Zielen verwechselt werden, da sie schlichtweg keine Ziele sind. Oft sind es eher vage Ideen, Wünsche oder eine Auflistung von Aktivitäten.

 
Hier einige Beispiele „ungenauer Ziele“: 

Beispiele im Führungskräftecoaching

  • Umsatz steigern

  • Umsetzung so schnell wie möglich

  • Bessere Teamarbeit

 

Beispiele im Karrierecoaching

  • Bessere Stelle

  • Was mit Menschen machen

  • Mehr Freiheit

 

Gesundheitscoaching

  • Mehr Sport machen

  • Fitter werden

 

Der Nachteil solcher vermeintlichen Ziele ist, dass sie zu unkonkret sind. Dadurch macht sich jede*r Beteiligte ein eigenes Bild vom Ziel oder/und im Laufe der Zeit verändert sich dieses Bild unbemerkt. Das führt zu Missverständnissen, unklaren Erwartungshaltungen und Unzufriedenheit.

Genau an diesen Stellen hilft die SMART-Methode, um aus einem unklaren Wunsch, einer Idee oder einem vagen Ziel, ein konkretes, kraftvolles Ziel werden zu lassen. 
Der Begriff SMART ist dabei ein Akronym, also ein Kurzwort aus den Anfangsbuchstaben einer 5-stufigen Strategie. Laut dieser müssen Ziele spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert sein – kurz: SMART. 

Spezifisch

Ein Ziel sollte so klar und konkret wie möglich sein. Verallgemeinerungen, vage Formulierungen und Unklarheiten sind die natürlichen Feinde von Zielen. Stattdessen braucht es präzise Ansagen, die keinen Zweifel daran lassen, was erreicht werden soll. 

Messbar

Das Ziel muss gemessen, also beurteilt werden können. Nur dann ist völlig klar, wann das Ziel erreicht ist. Das bedeutet, dass das Ziel übersetzt werden muss in quantitative Werte.  

Attraktiv

Das Ziel muss wirklich erreicht werden wollen. Das bedeutet erstmal, dass das Ziel positiv formuliert ist. Es geht also darum, wovon wir mehr wollen, was für uns wirklich erstrebenswert ist. Dabei ist zu beachten, dass das Ziel zu den eigenen Werten, zur Persönlichkeit und Überzeugungen passt. Nur wenn das Ziel attraktiv genug ist, übersteht es etwaige Widerstände, Rückschläge und Misserfolge.

Realistisch

Das Ziel ist erfüllbar. Aber Vorsicht: Was für den*die Eine*n geht, ist für jemand anderes komplett unrealistisch. Zu viel Ehrgeiz führt zu Frust und Luftschlösser führen zu Enttäuschungen. Natürlich dürfen Ziele groß sein, aber auf keinen Fall utopisch. Im besten Fall wird das Ziel so gesetzt, dass es herausfordert, aber machbar ist.

Terminiert

Das Ziel braucht einen zeitlichen Rahmen, bis zu dem es erreicht ist. Erst mit einem Zeitpunkt ist es möglich, Teilschritte zu planen und Teilerfolge zu feiern. Außerdem spornt ein konkreter Zeitpunkt zusätzlich an. 

Das Besondere an der SMART-Methode ist, dass sie so eingängig und einfach umzusetzen ist. Sicherlich ist sie auch aus diesem Grund so populär.  

Achtung: Über die Jahrzehnte sind verschiedene Deutungen der Buchstaben vorgenommen worden. Beispielsweise ist statt attraktiv auch akzeptiert verwendet worden, mit Blick auf die Angehörigen eines Systems/Projektes und deren Bezug zum Ziel. Doch obwohl verschieden Begriffe verwendet werden und damit auch unterschiedliche Perspektiven einhergehen, ändert dies nichts an der grundlegenden Aussage von SMARTen Zielen: Diese Methode ist ein einfaches Hilfsmittel bei der Formulierung und Klärung von Zielen.

Möglichkeiten und Grenzen der SMART-Methode

Das Besondere der SMART-Methode ist, dass sie sich anhand des Akronyms Klienten*innen sehr einfach erklären lässt und die Vorteile SMARTer Ziele schnell deutlich werden. 
Manchmal kann es in der Praxis zu Konflikten zwischen Kriterien kommen – beispielsweise zwischen den Kriterien attraktiv und realistisch. Mitunter ist etwas für uns besonders attraktiv, was eher utopisch oder unrealistisch ist. Dieses Ziel dann in den für den*die Klienten*in machbaren und kontrollierbaren Bereich herunterzubrechen, reduziert mitunter deutlich die Attraktivität dieses Ziels. 
Auch eignet sich das Modell nicht, um Ziele konkret zu erreichen und den Prozess der Zielumsetzung zu planen oder zu begleiten. Es fehlen wichtige Aspekte, wie automatisiertes Überprüfen, Anpassungs- und Korrekturmöglichkeiten, Zwischenziele, Ressourcenberücksichtigung und so weiter. Die SMART-Methode hilft, ein Ziel eindeutig zu formulieren. Nicht mehr und auch nicht weniger. 

Beispiele für SMART-formulierte Ziele


Führungskräftecoaching

Im 1. Quartal 2024 wird mein Team mindestens drei unterschiedliche Arten von umfassenden Materialien (Skript, Webinar, Broschüre) produzieren.

Ich werde im kommenden Quartal zwei verschiedene Möglichkeiten des anonymen Feedbacks (Kummerkasten, Onlinebefragung) in meiner Abteilung einführen, um kritische Punkte und Verbesserungsvorschläge meiner Mitarbeiter*innen zu evaluieren.

Karrierecoaching

Ich werde mich bis Jahresende jeden Monat auf mindestens zwei Stellen mit Leitungsaufgaben bewerben.

Um meine Leitungskompetenzen auszubauen, werde ich ab 2024 als Mentor*in tätig und betreue mindestens einen Mentee pro Monat.

Gesundheitscoaching

Ich werde trainieren, um den Berliner Halbmarathon im März 2024 in unter zweieinhalb Stunden zu laufen.

Ich werde in den kommenden drei Monaten jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren.  

 

Die SMART-Methode wird in vielen unserer Weiterbildungen vermittelt. Mehr Informationen für die Arbeit mit der SMART-Methode und andere Methoden der Zielumsetzung finden Sie beispielsweise in unseren Weiterbildungen im Bereich Job / Karriere oder auch im Bereich Personal / Organisation.  

Passende Weiterbildungen

Weiterbildung: Systemische Berufsberatung

Die Teilnehmenden lernen, Berufswahlprozesse systemisch zu begleiten. Für Lehrkräfte und Fachkräfte in der berufsbezogenen Jugendhilfe und in Jobcentern. Thema:Berufswahl Termine und Details

Basisausbildung zum*zur Systemischen Berater*in

Die Teilnehmenden erwerben fundiertes Anwendungswissen über systemisches Denken, den systemischen Beratungsprozess sowie über systemische Kernmethoden. Für Fachkräfte in der Beratungsarbeit. Thema:Beratung / Coaching Termine und Details