Weiterbildung: Systemische Berufsberatung

Ein*e systemische*r Berufsberater*in unterstützt junge Erwachsene beim Start in ihre berufliche Laufbahn und begleitet sie bei ihren ersten Schritten in die Arbeitswelt. Der Fokus liegt auf einer systemischen, ganzheitlichen Betrachtung, die sowohl persönliche als auch berufliche Aspekte einbezieht und das Umfeld der Klienten*innen berücksichtigt.

Systemische Berufsberater*innen entwickeln gemeinsam mit Ihren Klienten*innen Strategien zur Erreichung beruflicher Ziele und zur Bewältigung von Veränderungsprozessen. Sie helfen dabei, individuelle Ressourcen zu erkennen. Dabei berücksichtigen sie die verschiedenen Systeme, in denen sich eine Person bewegt, und zeigen neue Perspektiven und Handlungsoptionen auf.

Die Berater*innen unterstützen z. B. in folgenden Bereichen:

• Erarbeitung realistischer Berufsziele 
• Orientierung im Ausbildungs- und Studienangebot 
• Bewältigung von Unsicherheiten bei der Berufswahl 
• Stärkung des Selbstvertrauens für den Übergang Schule-Beruf 
• Einbeziehung des familiären Umfelds in den Berufsorientierungsprozess

Durch den Einsatz systemischer Methoden und Techniken fördern sie die Selbstreflexion und Lösungskompetenz ihrer Klienten*innen. Ziel ist es, Menschen zu befähigen, ihre beruflichen Entscheidungen selbstbestimmt und im Einklang mit ihren persönlichen Werten und Lebenszielen zu treffen.

Die Qualifikation zum*zur systemischen Berufsberater*in kann auf verschiedenen Wegen erlangt werden. Entscheidend ist dabei die Aneignung fundierter Fachkenntnisse durch zielgerichtete und umfassende Weiterbildungen.

Interessierte sollten über umfassende Kenntnisse in der systemischen Beratung und wirksame Methoden zur Unterstützung junger Menschen in beruflichen Orientierungsphasen verfügen. Ebenso wichtig sind praxiserprobte systemische Ansätze, um die Jugendlichen und jungen Erwachsenen effektiv bei ihren ersten Schritten in die Arbeitswelt zu begleiten.

Unsere viertägige Weiterbildung zum*zur systemischen Berufsberater*in vermittelt essentielle Grundlagen und Fähigkeiten, die für die professionelle Beratung junger Erwachsener in beruflichen Übergangsphasen notwendig sind. Sie bietet die Möglichkeit, systemische Methoden durch praktische Übungen und Fallbeispiele direkt anzuwenden. Die Teilnehmenden erwerben Kompetenzen in der Anwendung systemischer Fragetechniken und der motivierenden Begleitung im gesamten Prozess der beruflichen Orientierung und Entscheidungsfindung.

Grundsätzlich kann jede*r systemische*r Berufsberater*in werden – mit dem entsprechenden Fachwissen, einer fundierten Ausbildung und dem entsprechenden Engagement. 

Kompetente systemische Berufsberater*innen zeichnen sich durch ein tiefes Verständnis für die Lebenswelt junger Erwachsener aus. Sie verfügen über ausgeprägte Fähigkeiten in aktiver Kommunikation und können komplexe Situationen aus verschiedenen Perspektiven betrachten.

Neben fundierten Fachkenntnissen über systemische Beratungsmethoden ist auch ein breites Wissen über aktuelle Bildungs- und Karrierewege unerlässlich. Die Fähigkeit, vernetzt zu denken und verschiedene Lebensbereiche in die Beratung einzubeziehen, ist ebenso wichtig wie die Bereitschaft zur kontinuierlichen Weiterbildung in einem sich ständig wandelnden Arbeitsmarkt.

Der Begriff systemische*r Berufsberater*in ist nicht gesetzlich geschützt, somit kann sich grundsätzlich jede*r diese Bezeichnung geben. Entscheidend für eine kompetente Tätigkeit in diesem Bereich ist jedoch weniger der Titel, sondern vielmehr die dahinterstehende Expertise und praktische Kompetenz.

Dementsprechend sollten systemische Berufsberater*innen über fundierte Kenntnisse systemischer Beratungsansätze sowie ein tiefgreifendes Verständnis über unterschiedliche Berufsorientierungsmaßnahmen verfügen. Ebenso wichtig sind erprobte systemische Techniken für eine ganzheitliche Begleitung, insbesondere von jungen Erwachsenen in beruflichen Orientierungsphasen.

Letztlich zeichnet sich ein*e kompetente*r systemische*r Berufsberater*in durch die Kombination aus umfassender Fachkompetenz, praktischer Erfahrung in der systemischen Beratung und ausgeprägtem Einfühlungsvermögen aus. Diese Fähigkeiten ermöglichen es, Klienten*innen effektiv bei der Gestaltung ihres individuellen Karrierewegs zu unterstützen und dabei das gesamte System zu berücksichtigen.

Ein*e systemische*r Berufsberater*in arbeitet in vielfältigen Bereichen, die sich auf die Unterstützung Jugendlicher und junger Erwachsener bei der Berufsorientierung und dem Berufseinstieg konzentrieren. Typische Arbeitsfelder umfassen Schulen, Jugendämter, Arbeitsagenturen sowie Projekte der Industrie- und Handelskammern oder Handwerkskammern.

Auch in Maßnahmen der Jugendberufshilfe wie Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen nach § 51 SGB III sind systemische Berufsberater*innen tätig. Sie arbeiten sowohl in öffentlichen Einrichtungen als auch bei freien Trägern der Jugendhilfe. Die Tätigkeit ist besonders relevant für Sozialpädagogen*innen, Pädagogen*innen, Lehrkräfte, Psychologen*innen und Quereinsteiger*innen mit beruflichem Abschluss, die Jugendliche bei der Berufswahl beraten und vertiefende Berufsorientierung oder Berufsberatung nach SGB III anbieten.

Zunehmend etablieren sich zudem auch selbstständige Berater*innen in diesem Bereich, die flexible und individuelle Beratungsleistungen anbieten und entweder von Privatpersonen oder direkt von Schulen, Unternehmen etc. beauftragt werden

Ein*e systemische*r Berufsberater*in arbeitet mit einem ganzheitlichen Ansatz, der versucht, alle relevanten Aspekte des beruflichen Umfelds eines jungen Menschen zu berücksichtigen. Er*Sie nutzt verschiedene systemische Methoden, um Jugendliche bei ihrer Berufswahl und dem Einstieg in die Arbeitswelt zu unterstützen.

Ein zentrales Element seiner*ihrer Arbeit sind systemische Fragetechniken und Analysen. Diese helfen, die verschiedenen Einflüsse auf die Berufswahl sichtbar zu machen und zu reflektieren. Durch Techniken und Visualisierungen wie z. B. Kraftfeldaufstellungen oder die „Wunderfrage“ werden diese Einflüsse greifbar gemacht und Lösungsstrategien gemeinsam erarbeitet.

Systemische Berufsberater*innen beziehen in ihrem Beratungsprozess, das schulische und familiäre Umfeld der jungen Klienten*innen mit ein, und helfen bei der Entwicklung von Bewerbungskompetenzen und der Vorbereitung auf den Berufseinstieg.

Das Einkommen systemische*r Berufsberater*innen kann je nach Beschäftigungsform, Erfahrung, Spezialisierung und Arbeitsumfang variieren.

Angestellte systemische Berufsberater*innen, etwa in Beratungsstellen, Bildungseinrichtungen oder bei Arbeitsagenturen, verdienen je nach Arbeitgeber*in und Qualifikation typischerweise zwischen 3.000 und 5.000 Euro brutto monatlich. In spezialisierten Beratungsfirmen oder leitenden Positionen können die Gehälter auch darüber liegen.

Selbstständige systemische Berufsberater*innen haben die Möglichkeit, ihre Honorare flexibel zu gestalten. Übliche Stundensätze bewegen sich zwischen 80 und 150 Euro, wobei besonders erfahrene oder spezialisierte Berater*innen auch höhere Sätze verlangen können. Bei längerfristigen Beratungsprozessen oder Workshops werden oft Pauschalen vereinbart.