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Teilnehmer*in erhält das Skript zur Weiterbildung zum Systemischen Coach für Flüchtlinge

Weiterbildung zum Systemischen Coach für Flüchtlinge


Als Präsenzseminar

Dauer:

4 Tage

| Kosten: 650 €
Termine vor Ort anzeigen

Als E-Learning

Dauer:

4 Tage

| Kosten: 590 €
E-learning Termine anzeigen

Zwischen Februar 2022 und April 2023 sind mehr als 1 Millionen Menschen aus der Ukraine nach Deutschland geflohen. Bereits 2015 sind über eine Million Geflüchtete aus Herkunftsländern wie Syrien und dem Irak in Deutschland angekommen, 2016 waren es 320.000. Sie benötigen Hilfestellung in vielen Lebensbereichen. Neben dem Verarbeiten von Kriegs-, Flucht- und Verlusterfahrungen steht die Orientierung im neuen Umfeld und die Integration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt im Mittelpunkt.

Viele Sozialpädagogen*innen und Fachkräfte mit anderen Qualifikationen sind in diesem neuen Arbeitsfeld tätig und sehen sich neuen Herausforderungen gegenüber. Interkulturelle Aspekte und Sprachbarrieren beeinflussen die Beratungssituation, oft spielen in die Beratung Interessen Dritter oder Vorgaben hinein, wie zum Beispiel laufende Asyl- oder Anerkennungsverfahren. Auch ist die Belastung für die Helfenden in diesem Arbeitsbereich sehr hoch, die Fähigkeit sich abzugrenzen, eigene Ressourcen zu aktivieren und eine unterstützende kollegiale Zusammenarbeit sind wichtig.

Der systemische Ansatz eignet sich sehr gut für eine umfassende Betrachtung und Analyse der komplexen Ausgangslage von geflüchteten Menschen und Migranten*innen.

Die systemische Betrachtung versucht dem Umstand gerecht zu werden, dass Menschen neben unterschiedlichen Landkarten und Wirklichkeitskonstruktionen auch verschiedene Bedürfnisse, Wünsche, Charaktereigenschaften, Ängste, Vorlieben, Abneigungen, Fähigkeiten, Einschränkungen, Visionen, Erinnerungen – kurz: verschiedene Perspektiven haben. Menschen können folglich in derselben Situation etwas völlig Unterschiedliches wahrnehmen und deshalb auch unterschiedliche Schlüsse und Entscheidungen ableiten. In der interkulturellen Arbeit wird dies oft besonders deutlich, zum Beispiel wenn sachorientierte Kulturen auf beziehungsorientierte Kulturen treffen oder unterschiedliche Vorstellungen von Geschlechterrollen existieren.

Durch den Einsatz des so genannten „Mehrbrillenprinzips“ nutzt der systemische Beratungsansatz diese verschiedenen Perspektiven, um den Beteiligten mehr Bewusstsein für die Situationen zu vermitteln. Durch mehr Bewusstsein erweitert sich wiederum der Möglichkeitsraum. Es steigen die Wahlmöglichkeiten und so entsteht die Bedingung für eine Veränderung.

Ziel des systemischen Coachings ist es, die Kunden*innen für alternative Denk-, Wahrnehmungs- und Interaktionsmuster zu öffnen, um so neue Verhaltensoptionen zu ermöglichen sowie Lern- und Erneuerungsprozesse zu initiieren. Im Idealfall können systemische Interventionen mehr gegenseitiges Verständnis, Toleranz und einen achtsameren Umgang fördern.

Coaching als lösungs-, zukunfts- und handlungsorientierte Prozessarbeit bedeutet, dass die Kunden*innen selbst die Experten*innen für die Lösung ihrer Probleme sind. Die Geflüchteten und Migranten*innen sind es, die ihre Ressourcen für ihre Veränderungen zur Verfügung haben und deshalb können sie am besten über ihre Veränderungen und die dazugehörigen Strategien entscheiden.

In der Weiterbildung zum Systemischen Coach für Flüchtlinge wird die systemische Theorie eingeführt und wichtige Methoden des systemischen Coachings werden vorgestellt und eingeübt.

Systemische und lösungsorientierte Ansätze bieten zudem Methoden zur Ressourcenorientierung bei den Beratern*innen selbst an. Im Seminar werden Methoden vorgestellt, die hilfreich für einen gelungenen Umgang mit den eigenen Ressourcen sowie Grenzen sind und die kollegiale Zusammenarbeit fördern.

Die Weiterbildung kann als Präsenzseminar oder als E-Learning Seminar absolviert werden (siehe Termine).

Termine dieser Weiterbildung

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Inhalte

Die Weiterbildung zum Systemischen Coach für Flüchtlinge besteht aus mehreren Teilen. Nach einer Einführung in die Theorie und die Praxis des systemischen Coaching-Prozesses werden verschiedene Coaching-Methoden vorgestellt und eingeübt.

Theorie
Ursprung, Grundsätze und Ziele des systemischen Beratungsansatzes

Ausgangslagen
Systemische Betrachtung von Krieg, Flucht und Integration, Soziokulturelle und Interkulturelle Aspekte im systemischen Ansatz

Ablauf des Systemischen Coachings
Vorgespräch, Auftragsklärung, Zielfindung, Vertragsabschluss, Erarbeiten von Ziel- und Lösungswegen, Interventionen, Evaluation, Abschlusssitzung.

Coaching-Methode: Systemisches Fragen
Systemische Fragestellungen: Triadische Fragen, Beziehungsfragen, Lösungsfokussierte Fragen (Ausnahmefragen, Fragen nach Ressourcen, die Wunderfrage), Problemorientierte Fragen u.a.

Coaching-Methode: Reframing
Einführung in die Coaching-Methode Reframing: Bedeutungsreframing und Kontextreframing

Coaching-Methode: Systemische Strukturaufstellungen
Einführung in systemische Strukturaufstellungen, Perspektivenwechsel, von Wirklichkeitskonstruktionen zu Möglichkeitskonstruktionen

Coaching-Methode: Feedback
Methoden und Regeln für Feedback-Geben und Feedback-Nehmen im Coaching-Prozess

Coaching-Methode: Umgang mit Grenzen
Erarbeitung von natürlichen Grenzen, Grenzen in der Arbeit, Grenzen der Klienten*innen, Methoden der Abgrenzung

Coaching-Methode: Ressourcen-, Genogrammarbeit, narrative Techniken
Einführung in die Coaching-Methoden, Ressourcen der Klienten*innen und Berater*innen selbst, Aufbau eines Genogramms, Arbeit mit Geschichten verschiedener Kulturen

Coaching-Methode: Kollegiale Beratung
Unterschiedliche Formen der Zusammenarbeit und Unterstützung im eigenen Team, Supervision, Reflecting Team
 

Ziele

Ziel der Weiterbildung zum Systemischen Coach für Flüchtlinge ist eine Einführung in die systemische Theorie und die Vermittlung ausgesuchter systemischer Coaching-Methoden für die Arbeit mit Geflüchteten.
Weiteres Ziel des Seminares ist die Reflexion der eigenen Haltung im Beratungsprozess und der Umgang mit eigenen Ressourcen und Grenzen.
 

Methoden

Die Weiterbildung zum Systemischen Coach für Flüchtlinge hat einen hohen Praxisbezug: Die systemischen Coaching-Methoden werden von den Trainer*innen anhand von Praxisdemonstrationen präsentiert bzw. in Impulsreferaten mit Flipchart oder PowerPoint-Präsentation vorgestellt. Anschließend werden die Techniken in Kleingruppen, Partnerübungen und Rollenspielen eingeübt, sodass sie sicher beherrscht und am Arbeitsplatz umgesetzt werden können. Das Besprechen von Rückfragen sowie Erfahrungsaustausch zwischen den Teilnehmenden wird in moderierten Diskussionen ermöglicht.

Auch in unseren E-Learning Weiterbildungen sind die Trainer*innen durchgehend live und interagieren mit den Teilnehmenden. Inhalte werden wie gewohnt durch Impulsreferate, unterstützt von PowerPoint-Präsentationen und verschiedene Online-Tools, vermittelt. Ebenso möglich sind Live-Demonstrationen, z. B. von Beratungssituationen, Rollenspiele unter den Teilnehmenden und Kleingruppenarbeit in Breakout-Rooms.
 

Zielgruppe

Die Zielgruppe der Weiterbildung zum Systemischen Coach für Flüchtlinge sind Fachkräfte, die Menschen im Integrationsprozess beraten und begleiten. Gerne beraten wir Sie, wenn Sie unsicher sind, ob Sie zur Zielgruppe gehören. Unser E-Learning Angebot ist zudem besonders interessant für Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder mit Betreuungspflichten, die eine längere Abwesenheit unmöglich machen. Zudem entfallen Reise- und Übernachtungskosten.

Zur Zielgruppe der Weiterbildung gehören u.a.:

  • Mitarbeiter*innen in der Flüchtlingshilfe
  • Fachkräfte in Integrationskursen
  • Mitarbeiter*innen in Jobcentern oder bei der Bundesagentur für Arbeit
  • Mitarbeiter*innen von Bildungsträgern
  • Lehrer*innen an Regelschulen oder Berufsschulen
  • Mitarbeiter*innen in der Berufsvorbereitung und Berufsberatung
  • Mitarbeiter*innen in Behörden und Jugendämtern
  • Schulsozialarbeiter*innen
  • Mitarbeiter*innen bei zuständigen Stellen für das Anerkennungsverfahren (IHK, HWK usw.)
  • u. v. m.


Es gibt keine formalen Zugangsvoraussetzungen. Das Seminar steht allen Interessierten offen.

 

Eignung für Land/Region

Dieses Angebot eignet sich für Fachkräfte und Coaches im deutschsprachigen Raum und weltweit. Es werden universell einsetzbare Kompetenzen vermittelt, welche auch international in verschiedenen Arbeitsbereichen Anwendung finden. 

Seminarzeiten

Die Weiterbildung zum Systemischen Coach für Flüchtlinge findet an vier Tagen statt und umfasst 30 Stunden (inkl. Pause) bzw. 33 UE (exkl. Pause).

Die Seminarzeiten sind bei den Präsenz- und E-Learning Seminaren gleich:
1. Tag: 09:00-17:00 Uhr bzw. 10:00-18:00 Uhr
2. Tag: 09:00-17:00 Uhr
3. Tag: 09:00-17:00 Uhr
4. Tag: 09:00-15:00 Uhr

Pausenzeiten 
Es wird eine längere Mittagspause (etwa 1,5h) sowie mehrere kleinere Pausen über den Tag verteilt geben. Die Pausenzeiten werden im Seminar individuell zwischen dem*der Dozent*in und den Teilnehmenden abgestimmt.
 

Kosten

Die Weiterbildung zum Systemischen Coach für Flüchtlinge kostet als Präsenzveranstaltung: 650 €
In den Kosten der Weiterbildung enthalten sind die Seminarunterlagen, das Zertifikat sowie Getränke und Snacks an den Seminartagen.

Die Weiterbildung zum Systemischen Coach für Flüchtlinge kostet als E-Learning Seminar: 590 €
In den Kosten enthalten sind die Seminarunterlagen und das Zertifikat als PDF.

Teilnehmendenzahl

Die Anzahl der Teilnehmenden in der Weiterbildung zum Systemischen Coach für Flüchtlinge liegt durchschnittlich zwischen 13 und 16. Dabei befinden sich mindestens 6 und maximal 20 Personen in einem Seminar.

Referenten*innen

Die Referenten*innen der Weiterbildung zum Systemischen Coach für Flüchtlinge verfügen über eine mehrjährige Coaching-Ausbildung und viel Praxiserfahrung.

Zertifizierung

Die Weiterbildung zum Systemischen Coach für Flüchtlinge ist vom QRC - Qualitätsring Coaching und Beratung e. V. mit 25 CCE-Punkten zertifiziert.

Zertifikat

Bei Abschluss der Weiterbildung erhalten die Teilnehmenden ein Zertifikat. Im Zertifikat werden alle wichtigen Inhalte der Weiterbildung zum Systemischen Coach für Flüchtlinge genannt. Das Zertifikat wird vom Institut für Bildungscoaching ausgestellt. Bei E-Learning Seminaren wird Ihnen das Zertifikat als PDF Dokument zur Verfügung gestellt.
 

Bewertung

Weiterbildung zum Systemischen Coach für Flüchtlinge 12.10.-15.10.2021: Gesamtnote 1,1 (E-Learning)
Weiterbildung zum Systemischen Coach für Flüchtlinge 05.07.-08.07.2022: Gesamtnote 1,1 (E-Learning)
Weiterbildung zum Systemischen Coach für Flüchtlinge 08.05.-11.05.2023: Gesamtnote 1,2 (E-Learning)

Stimmen

Ich gehe sehr begeistert aus dem Seminar mit vielen neuen Ideen für meinen Arbeitsalltag.

Ich bin sehr positiv überrascht, dass ein online Seminar so interaktiv und spannend sein kann

Tolle Dozentin mit breitem Wissen! Wir haben neues Handwerkszeug bekommen und hatten viel Zeit zum Ausprobieren.

Wir Teilnehmende sind schnell in Kontakt gekommen und entstand eine offene und humorvolle Atmosphäre.

Die Inhalte wurden durch viele Gruppenarbeiten und Übungen aufgelockert - das hat das Verstehen und Lernen leicht gemacht.

Aufbauangebot

Die Weiterbildung zum Systemischen Coach für Flüchtlinge kann einzeln belegt werden. Sie ist zugleich Modul der Qualifizierung zum*zur Integrationsberater*in für Flüchtlinge und kann hierfür angerechnet werden. Die Aufbaumodule können als Präsenzseminare oder als E-Learning Seminare absolviert werden. Auch Mischungen sind möglich.
Aufbauend kann zudem die Basisausbildung zum*zur Systemischen Berater*in absolviert werden. Das Aufbauangebot umfasst 10 Tage und drei Module. Die Basisausbildung kann optional als E-Learning oder als Präsenzveranstaltung absolviert werden.

Eine Übersicht über die Aufbaumöglichkeiten finden Sie hier:

Aufbaumöglichkeiten Systemischer Coach für Flüchtlinge

Passende Weiterbildungen

Basisausbildung zum*zur Systemischen Berater*in

Die Teilnehmenden erwerben fundiertes Anwendungswissen über systemisches Denken, den systemischen Beratungsprozess sowie über systemische Kernmethoden. Für Fachkräfte in der Beratungsarbeit. Thema:Beratung / Coaching Termine und Details

Qualifizierung zum*zur Integrationsberater*in für Flüchtlinge

Die Teilnehmenden erwerben methodische und inhaltliche Kompetenzen, um Geflüchtete systemisch zu beraten und zu begleiten – beim Spracherwerb, bei der Ausbildungs- und Arbeitsmarktintegration sowie bei weiteren Hürden im Integrationsprozess. Für Lehrkräfte und Fachkräfte in der Integrationsberatung. Thema:Integration / Migration Termine und Details

Hintergrundwissen

Was macht ein systemischer Coach für Flüchtlinge?

Ein systemischer Coach für Flüchtlinge arbeitet im Bereich der interkulturellen Beratung und Begleitung. Er* Sie fokussiert sich auf die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen der von Flucht betroffenen Personen. Der systemische Ansatz eignet sich besonders für eine umfassende Betrachtung und Analyse der komplexen Ausgangslage von geflüchteten Menschen.

Ein systemischer Coach für Flüchtlinge kann dabei in folgenden Bereichen unterstützen:

  • Betrachtung der komplexen Ausgangslage von geflüchteten Menschen
  • Verarbeitung von Kriegs-, Flucht- und Verlusterfahrungen und Hilfe bei der Traumabewältigung
  • Integrationshilfe bei der Orientierung im neuen Umfeld, Integration in Ausbildung und Arbeitsmarkt
  • Bewältigung interkultureller Aspekte und Sprachbarrieren
  • Hilfe bei der rechtlichen Orientierung wie z. B die Berücksichtigung laufender Asyl- oder Anerkennungsverfahren
  • Berücksichtigung unterschiedlicher Bedürfnisse, Wünsche und Erfahrungen, also der Perspektivenvielfalt der von Flucht betroffenen Personen
  • Umfassende Analyse und Lösungsansätze für komplexe Situationen

Der systemische Ansatz ermöglicht eine ganzheitliche Betrachtung der vielschichtigen Herausforderungen und unterstützt sowohl Geflüchtete als auch Fachkräfte in diesem anspruchsvollen Arbeitsfeld.

Wie wird man systemischer Coach für Flüchtlinge?

Um als Systemischer Coach für Flüchtlinge zu arbeiten, ist eine vielseitige Schulung wichtig, die mehrere Fachgebiete umfasst. Es gibt verschiedene, spezielle Weiterbildungsprogramme, die systemische Ansätze, interkultureller Kompetenz und die Arbeit mit geflüchteten Menschen integrieren.

Unsere kompakte Weiterbildung zum Systemischen Coach für Flüchtlinge vermittelt in vier Tagen wichtige Kernkonzepte aus dem systemischen Coaching sowie spezifisches Fachwissen über die Geflüchtetenarbeit.

Teilnehmende erlernen dabei sowohl theoretische Grundlagen als auch praktische Methoden, die direkt auf die Herausforderungen von Kriegs- und Fluchterfahrungen zugeschnitten sind. Durch praxisnahe Übungen und Fallbeispiele werden die Inhalte unmittelbar auf die beruflichen Kontexte der Teilnehmenden angewandt, was eine sofortige Umsetzung des Gelernten ermöglicht.

 

 

Wer kann systemischer Coach für Flüchtlinge werden?

Grundsätzlich kann jede Person Systemischer Coach für Flüchtlinge werden – mit dem entsprechenden Fachwissen und Engagement für die komplexen Herausforderungen, denen geflüchtete Menschen gegenüberstehen. 

Besonders geeignet ist die Weiterbildung zum Coach für Flüchtlinge für Personen, die Erfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten haben und/oder psychosoziale Unterstützung in multikulturellen Kontexten anbieten möchten. 

Ebenso wertvoll kann es für Menschen sein, die sich für die Integration und das Empowerment von geflüchteten Menschen einsetzen und in ihrem eigenen beruflichen Umfeld positive Veränderungen anstoßen wollen.

Wer darf sich systemischer Coach für Flüchtlinge nennen?

Der Begriff "Systemischer Coach für Flüchtlinge" ist nicht geschützt – daher kann sich grundsätzlich jede Person so nennen. Allerdings ist nicht der Titel entscheidend für ein erfolgreiches Arbeiten, sondern dass dahinter fundierte Kenntnisse und Erfahrungen in der systemischen Arbeit mit von Flucht betroffenen Personen stehen.

Das Systemische Coaching von geflüchteten Menschen erfordert ein hohes Maß an Sensibilität allen Beteiligten gegenüber. Das kritische Hinterfragen der eigenen Vorurteile und Annahmen sowie die kontinuierliche Erweiterung des eigenen Wissens über Fluchtursachen, Traumata und Integrationsprozesse ist integraler Bestandteil der Arbeit eines systemischen Coachs für Flüchtlinge.

Wo arbeitet ein systemischer Coach für Flüchtlinge?

Ein Systemischer Coach für Flüchtlinge kann in vielfältigen Bereichen tätig sein, die sich mit der Integration und Unterstützung von Geflüchteten befassen. Typische Arbeitsfelder umfassen:

  • Soziale Einrichtungen und Projekte der Jugendhilfe
  • Bildungseinrichtungen wie Schulen, Integrations- und Deutschkurse
  • Behörden wie Arbeitsagenturen und Anerkennungsstellen (IHK, HWK)
  • Beratungsstellen für Familien und Jugendliche
  • Bildungsträger und Maßnahmen zur beruflichen Integration
  • Selbstständige Praxis als Coach oder Trainer im Bereich Integration

Die Zielgruppe für eine Weiterbildung in diesem Bereich sind Fachkräfte wie Sozialpädagogen*innen, Lehrer*innen, Psychologen*innen, Verwaltungsangestellte und Quereinsteiger*innen in der Asyl- und Migrationsberatung. Besonders relevant ist die Arbeit für Personen, die Klienten*innen im Rahmen des AsylbLG und AufenthG beraten.

Wie arbeitet ein systemischer Coach für Flüchtlinge?

Ein Systemischer Coach für Flüchtlinge arbeitet sowohl im Einzel- als auch im Gruppensetting. Im Einzelcoaching beginnt er mit einer Bestandsaufnahme der Situation und klärt gemeinsam mit dem Coachee die Ziele. Dabei nutzt er verschiedene systemische Tools und Methoden, um an diesen Zielen zu arbeiten.

Im Gruppensetting setzt der Coach passende Übungen und Methoden ein, die auf die spezifischen Bedürfnisse der Gruppe zugeschnitten sind. Der systemische Ansatz ermöglicht eine umfassende Betrachtung der komplexen Ausgangslage von Geflüchteten und berücksichtigt dabei verschiedene Perspektiven und kulturelle Hintergründe. 

Eine effektive Methode des systemischen Coachings für Geflüchtete ist beispielshalber das "Mehrbrillenprinzip", welches den Klienten*innen hilft, eine Situation aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und so ein umfassenderes Verständnis zu entwickeln

Ziel ist es, die Klienten*innen für alternative Denk- und Verhaltensmuster zu öffnen, um neue Möglichkeiten zu erschließen und Lern- und Integrationsprozesse zu fördern. Der Coach arbeitet dabei lösungs-, zukunfts- und handlungsorientiert, um gegenseitiges Verständnis und Toleranz zu stärken.

Was verdient ein systemischer Coach für Flüchtlinge?

Systemische Coaches für Flüchtlinge können sowohl im Angestelltenverhältnis als auch freiberuflich tätig sein. Ihre Aufgabe im Angestelltenverhältnis umfasst oft die Förderung interkultureller Kompetenzen im Team oder in der Institution, sei es im sozialen Bereich oder in der Personalentwicklung. Das Gehalt variiert dabei je nach Qualifikationen, Region, Branche und Zielgruppe.

Als Freiberufler können sie Einzelpersonen und Organisationen in Bezug auf die spezifischen Herausforderungen der Geflüchteten-Integration coachen. Der durchschnittliche Stundensatz für freiberufliches Coaching liegt bei etwa 150–180 Euro, kann aber je nach Region, Spezialisierung und Art des Auftraggebers schwanken.

 


 

 

Anmeldung

Sie können über unser Anmeldeformular den Anmeldebogen für diese Weiterbildung anfordern. Wählen Sie dazu einen der Termine aus und ergänzen Sie Ihre persönlichen Angaben.

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