Weiterbildung: Achtsame Beratung

Achtsame Berater*innen vermitteln die achtsame Haltung in der Beratung und schaffen einen sicheren Raum, in dem sich die Klient*innen öffnen und reflektieren können. Sie vermitteln die Prinzipien der Achtsamkeit und integrieren diese in ihre Beratungspraxis. 

Durch das Anleiten spezifischer Techniken, das Einüben wirksamer Vorgehensweisen und den Einsatz gezielter Fragemethoden fördern sie die bewusste Wahrnehmung und achtsame Präsenz aller Beteiligten während des gesamten Beratungsprozess.

Achtsame Berater*innen unterstützten die Klient*innen darin, mit einer nicht-wertenden, akzeptierenden Haltung die eigenen Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen wahrzunehmen. Durch achtsames Zuhören und Präsenz wird den Klient*innen ermöglicht, sich selbst besser kennenzulernen und Einsichten zu gewinnen, die zu positiven Veränderungen wie Stressreduktion und mehr Gelassenheit im Alltag führen können.

Um ein*e achtsame*r Berater*in zu werden, bedarf es sowohl theoretischer Grundlagen als auch praktischer Erfahrungen. Hierfür bieten sich verschiedene Wege an, je nach persönlichen Voraussetzungen und Zielen.

Eine Möglichkeit ist der Besuch von spezialisierten Weiterbildungen oder Seminaren, die fundiertes Wissen über Achtsamkeit, ihre Wurzeln und Anwendungsbereiche vermitteln. Unsere dreitägige Weiterbildung: Achtsame Beratung vermittelt bspw. in kompakter Form die Grundlagen der Achtsamkeit und deren Integration in die Beratungspraxis. Die Teilnehmenden lernen dabei zentrale Achtsamkeitsübungen, wie z. B. die Geh- und Sitzmeditation, Körperübungen und Fragetechniken kennen.

Achtsame*r Berater*in kann jede*r werden, der*die bereit ist, sich auf die Prinzipien der Achtsamkeit einzulassen und diese in die eigene Lebens- und Arbeitsweise zu integrieren. Voraussetzungen sind eine offene, wertschätzende Grundhaltung sowie die Fähigkeit, präsent und mitfühlend zuzuhören.

Es braucht keine spezifische berufliche Vorbildung, sondern vielmehr die persönlichen Eigenschaften und die Bereitschaft, sich auf einen kontinuierlichen Lernprozess einzulassen. Durch fundierte Weiterbildungen und Selbsterfahrung kann jede*r die notwendigen Kompetenzen erwerben.

Wichtig ist, dass angehende Berater*innen die Achtsamkeitspraxis auch im eigenen Leben verankern. Nur wer selbst Erfahrungen mit Achtsamkeit gesammelt hat und diese authentisch verkörpert, kann andere Menschen auf ihrem Weg begleiten.

Der Begriff "achtsame*r Berater*in" ist nicht geschützt, sodass sich prinzipiell jede Person so bezeichnen kann. Entscheidender als der Titel ist jedoch, dass die Bezeichnung mit fundiertem Wissen, praktischen Fähigkeiten und einer authentischen Haltung einhergeht.

Die Grundlagen der achtsamen Beratung, wie sie z. B. in unserer Weiterbildung erlernt werden, befähigen die Teilnehmenden, Achtsamkeit in ihre Beratungstätigkeit zu integrieren. Für die Arbeit als achtsame*r Berater*in ist es wichtig, das Erlernte kontinuierlich in der eigenen Praxis anzuwenden, zu reflektieren und sich mit Kollegen*innen auszutauschen.

Achtsame Berater*innen sind in vielen verschiedenen Bereichen tätig, in denen zwischenmenschliche Beziehungen und persönliche Entwicklung im Fokus stehen. Sie arbeiten sowohl in sozialen und pädagogischen Berufsfeldern als auch freiberuflich als selbständige Coaches.

Die Weiterbildung zum*zur achtsamen Berater*in richtet sich unter anderem an Sozialpädagogen*innen, Psychologen*innen, Erzieher*innen Lehrkräfte und Quereinsteiger*innen. Sie eignet sich für alle Personen, die in der psychosozialen Beratung oder im Coaching tätig sind, wie beispielsweise in Jugendämtern, Sozialämtern, Arbeitsagenturen, Frauenhäusern oder Projekten der Jugendhilfe.

Nach Abschluss der Weiterbildung können die Teilnehmenden im Rahmen ihrer Tätigkeit und Vorausbildung auch Präventionskurse nach § 20 SGB V anbieten, die die gesundheitliche Kompetenz stärken, etwa durch achtsamkeitsbasierte Stressreduktion.

Ein*e achtsame*r Berater*in arbeitet mit den Prinzipien der Achtsamkeit, die ursprünglich aus dem buddhistischen Kontext stammen und integriert diese in die Beratungspraxis. Durch das Vorleben einer achtsamen Haltung und die Vermittlung spezifischer Übungen und Methoden unterstützt der*die achtsame Berater*in die Klienten*innen darin, sich selbst bewusst und wertfrei wahrzunehmen.

Die Klient*innen lernen, ihre Gedanken ins Hier und Jetzt zu holen, anstatt sich von Ängsten oder Sorgen über Vergangenheit und Zukunft absorbieren zu lassen. Ziel ist es, die präsente Wahrnehmung der Klient*innen zu stärken, um das was gerade ist, gelassener annehmen zu können. Mithilfe verschiedener Atem- Meditation- und Körperübungen, sowie unterschiedlicher Fragetechniken wird die eigene Achtsamkeit und die der Klient*innen trainiert.

Der* die achtsame Berater*in begleitet die Klienten*innen auf ihrem Weg zu mehr Achtsamkeit, indem er*sie eine Atmosphäre von Offenheit, Akzeptanz und Mitgefühl schafft und die Klient*innen in ihrer Selbstexploration unterstützt.

Das Einkommen einer*eines achtsamen Berater*in hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Beschäftigungsform (angestellt oder freiberuflich), dem Standort (Stadt oder ländliche Region) und dem Tätigkeitsbereich (z. B. Einzelberatung, Gruppenworkshops oder Unternehmensberatung).

Angestellte achtsame Berater*innen, beispielsweise in sozialen Einrichtungen oder Beratungsstellen, orientieren sich häufig an den Gehältern von Sozialpädagogen*innen im öffentlichen Dienst. Hier liegt das monatliche Bruttoeinkommen je nach Berufserfahrung und regionalen Unterschieden zwischen 2.500 und 3.300 Euro.

Freiberuflich tätige achtsame Berater*innen hingegen legen ihre Stundensätze selbst fest und passen diese an die Region, die Zielgruppe und die Themenschwerpunkte an. Abhängig von Qualifikation, Erfahrung und Spezialisierung bewegen sich die Stundensätze zwischen 70 und 250 Euro. Ein höheres Einkommen erzielen oftmals Berater*innen, die zusätzliche Ausbildungen absolviert haben oder in der Unternehmensberatung tätig sind.