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miteinander gewaltfrei kommunizieren

Einführung in die Gewaltfreie Kommunikation

Marshall B. Rosenberg

Marshall B. Rosenberg (* 6. Oktober 1934 in Canton, Ohio; † 7. Februar 2015 in Albuquerque, New Mexico) gilt als Begründer der Gewaltfreien Kommunikation (GFK).

Die Arbeit von Marshall B. Rosenberg wurde geprägt vom humanistischen Menschenbild, der klientenzentrierten Gesprächstherapie nach Carl Rogers und Gandhis Überlegungen zur Gewaltfreiheit.

1999 erschien sein erstes Buch "Nonviolent Communication: A Language of Life" auf Englisch. Seither ist es in fast alle Weltsprachen übersetzt worden.

Rosenbergs Methode der gewaltfreien Kommunikation wird an vielen Orten und in verschiedensten Kontexten (wie Betrieben, Unternehmen, Schulen, Kommunen, Familien, Polizeiverwaltungen) vermittelt, erprobt, gelernt und umgesetzt. Sie ermöglicht es, Konflikte auf persönlicher, professioneller und politischer Ebene friedlich anzugehen.

Für Sie empfohlen: Basisausbildung in Gewaltfreier Kommunikation

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Die 12 Kommunikationssperren nach Thomas Gordon

Thomas Gordon (1918 - 2002), ein Pionier der humanistischen Psychologie, war davon überzeugt, dass Kinder dann zu verantwortungsvollen, selbstbewussten Menschen heranwachsen, wenn sie in einem respektvollen, liebevollen und wertschätzenden Umfeld großwerden. In seiner Arbeit mit Kindern und Jugendlichen untersuchte er, welche Auswirkungen eine unangemessene Kommunikation zwischen Kindern und Erwachsenen auf die Entwicklung und zwischenmenschlichen Beziehungen haben kann.

Ziel sei es, einander zu verstehen, die persönlichen Bedürfnisse zu achten und somit gegenseitiges Vertrauen und Wertschätzung aufzubauen.

Thomas Gordon hat in seinen 12 Kommunikationssperren zusammengefasst, was in der Kommunikation eher trennende Wirkungen hat, als gegenseitiges Verständnis zu fördern:

  1. Befehlen, anordnen, auffordern
  2. Beraten, vorschlagen, Lösungen liefern
  3. Belehren, überzeugen, sich auf eine fremde Autorität berufen
  4. Forschen, verhören
  5. Beschimpfen, beschämen, bloßstellen
  6. Interpretieren, analysieren, diagnostizieren
  7. Moralisieren, predigen, beschwören
  8. Beschwichtigen, beruhigen
  9. Ablenken, ausweichen, Rückzug
  10. Warnen, drohen, mahnen
  11. (Ver-)urteilen, kritisieren, beschuldigen
  12. Taktisch loben, schmeicheln, bestechen, bitten, betteln

Gordon zufolge schaffen diese zwölf Kommunikationssperren eine destruktive Gesprächssituation. Sie können Gesprächspartner*innen zum Schweigen veranlassen oder in ihnen eine Haltung von Rechtfertigung und Abwehr auslösen.

Wie kann man es also besser machen? Der Verzicht auf diese Kommunikationssperren ist nicht einfach, denn schließlich sind es häufig Strategien, die wir bereits in unserer Kindheit erlernt haben und aus unserem Umfeld kennen. Doch es ist notwendig, um unserem Gegenüber aufrichtig zu begegnen. Dabei helfen uns die Grundannahmen und 4 Schritte der Gewaltfreien Kommunikation.

Grundannahmen in der Gewaltfreien Kommunikation

Die Gewaltfreie Kommunikation geht von bestimmten Grundannahmen aus. Menschen tragen gerne zum Wohlergehen anderer bei, wenn:

  • sie dies freiwillig tun können
  • keine eigenen Anliegen / Bedürfnisse dem entgegenstehen
  • sie darauf vertrauen können, dass ihre eigenen Anliegen / Bedürfnisse ebenso Berücksichtigung finden.
  • Jede Form von Kritik, Angriff, Urteilen ist Ausdruck unerfüllter Bedürfnisse.
  • Alles was Menschen tun, sind Versuche, sich Bedürfnisse zu erfüllen.
  • Probleme und Konflikte sind immer personenbezogen.


Die zwei Bereiche der Gewaltfreien Kommunikation:

Die Basis für ein Gespräch im Sinne der Gewaltfreien Kommunikation besteht darin

  1. Sich aufrichtig zu zeigen und 
  2. Empathisch zuzuhören

Im Gesprächsverlauf wechselt die Aufmerksamkeit zwischen diesen Bereichen oft mehrfach hin und her:

  • ich möchte mich aufrichtig zeigen und sagen, was ich brauche und
  • ich möchte empathisch hören, was der andere braucht.

Dadurch entsteht die Klarheit, was die Beteiligten brauchen, um zu einem Win-Win-Ergebnis zu kommen.

Die vier Schritte in der Gewaltfreien Kommunikation

1. Schritt: Beobachtung

Fakten die wir sehen, riechen, hören können. Mein Gegenüber weiß, von was ich spreche. Er*Sie kann innerlich an die Situation anknüpfen.

2. Schritt: Gefühl

Unsere emotionalen Reaktionen und Empfindungen. Sie ermöglichen meinem Gegenüber mitfühlendes Verständnis.

3. Schritt: Bedürfnis

Unsere Bedürfnisse, die unsere Gefühle verursachen: Sie schaffen Klarheit darüber, was mir wichtig ist. Ich übernehme damit die Verantwortung für mein(e) Gefühl(e).

4. Schritt: Bitte

Was kann ich tun? Was kann jemand anderes tun, damit sich meine Bedürfnisse erfüllen? Die Bedürfnisse schaffen Klarheit, was ich jetzt gerne von meinem Gegenüber hätte (mein Optimum als Verhandlungsbasis).

Weiterbildung Gewaltfreie Kommunikation

Falls Sie sich für die Methode der Gewaltfreie Kommunikation interessieren, ist vielleicht unsere Weiterbildung Gewaltfreie Kommunikation interessant für Sie. Die Weiterbildung bietet eine fundierte Einführung in die Methode und wird u.a. mit praktischen Rollenspielen eingeübt.

Im Bereich Gewaltfreie Kommunikation bietet das Institut seit 2016 zudem zur Vertiefung der Kenntnisse und Festigung des Gelernten die Basisausbildung in Gewaltfreier Kommunikation an.

Passende Weiterbildungen

Basisausbildung in Gewaltfreier Kommunikation

Es werden verschiedene Modelle, Schlüsselunterscheidungen und Prozesse der Gewaltfreien Kommunikation vermittelt. Der Schwerpunkt liegt auf den Einsatzmöglichkeiten in beruflichen Kontexten. Für Interessierte aus allen Berufsgruppen. Thema:Beratung / Coaching Termine und Details

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Die Methode der Gewaltfreien Kommunikation wird vorgestellt und eingeübt, sodass sie im eigenen Arbeitsfeld eingesetzt und weitergegeben werden kann. Für Lehrkräfte und Fachkräfte in der Beratung. Thema:Beratung / Coaching Termine und Details