Scroll to top
vier Kinder sitzen im Schneidersitz und meditieren

Beratung für Kinder und Jugendliche: Kreative Coaching-Methoden zur Förderung von Resilienz

Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ist ein kostbares Gut, das es zu schützen und zu stärken gilt. Doch in unserer schnelllebigen, oft stressigen Welt ist dies leichter gesagt als getan. Viele junge Menschen kämpfen mit Ängsten, Unsicherheiten oder Verhaltensauffälligkeiten. Um sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen, braucht es kreative Ansätze, die Kinder dort abholen, wo sie stehen. 

Spielend Probleme lösen: Beratungsmethoden für junge Menschen

Die Herausforderungen, denen sich Kinder und Jugendliche heute stellen müssen, sind vielfältig. Vom Leistungsdruck in der Schule über familiäre Konflikte bis hin zu den Auswirkungen der digitalen Welt – die Belastungen können erheblich sein. Viele bestehende Beratungsmethoden stoßen hier oft an ihre Grenzen, da sie die Lebenswelt und Ausdrucksweise junger Menschen nicht immer optimal berücksichtigen.

Doch in der Beratungspraxis, beispielsweise aus der systemischen Beratung, gibt es mittlerweile spezielle Methoden, die gezielt auf die Bedürfnisse und Ausdrucksweisen von Kindern zugeschnitten sind. Anders als Ansätze, die oftmals für Erwachsene konzipiert wurden, berücksichtigen diese kindgerechten Techniken die einzigartige Lebenswelt junger Menschen. Sie nutzen spielerische Elemente, kreative Ausdrucksformen und altersgerechte Kommunikation, um Kinder dort abzuholen, wo sie stehen. 

Die folgenden drei Coaching-Methoden haben sich häufig als Schlüssel zum Erfolg in der Beratung junger Klienten*innen erwiesen.
 

Die Zauberkraft der Wunderfrage: Wie Zukunftsvisionen Mut machen

Stellen Sie sich vor, Sie hätten einen Zauberstab, mit dem Sie alle Probleme eines Kindes von heute auf morgen lösen könnten. Wie würde der Tag des Kindes dann ablaufen? Was wäre anders als jetzt? Genau diese Vorstellung ruft die "Wunderfrage" hervor, eine Technik aus der lösungsorientierten und systemischen Beratung.

Das Besondere daran: Das Kind darf seine Phantasie spielen lassen und eine Zukunft entwerfen, in der alles möglich ist. Dieser Perspektivwechsel weg von den aktuellen Problemen hin zu einer lebenswerten Vision wirkt oft wie ein Motivationsschub. Gemeinsam mit dem Coach überlegt das Kind dann, was es selbst dazu beitragen kann, dieser Vision Schritt für Schritt näherzukommen. 

So lernt es, dass Veränderung möglich ist und dass es die Fähigkeiten besitzt, sein Leben positiv zu gestalten. Das stärkt das Selbstvertrauen und die Eigenverantwortung - zwei zentrale Säulen der psychischen Gesundheit.

Wenn Probleme Gestalt annehmen: Externalisieren in der Arbeit mit Kindern

"Mein Name ist Tom, und ich bin schüchtern." Solche Sätze hören Coaches oft von Kindern, die mit Selbstzweifeln oder sozialen Ängsten zu kämpfen haben. Doch stimmt das wirklich? Ist Tom gleich Schüchternheit? Oder hat er vielleicht nur eine übermäßige Schüchternheit, die ihn manchmal bremst? 

In der systemischen Beratung mit Kindern wird die Externalisierung spielerisch eingesetzt. Das Problem wird zu einer Figur oder einem Wesen, das Teil der kindlichen Lebenswelt ist. Zum Beispiel könnte Toms "Schüchternheits-Schattenwesen" in "Schuschel, der schüchterne Schatten" umbenannt werden.

Der*Die systemische Berater*in bezieht dann die ganze Familie mit ein:

  1. Tom malt Schuschel und erklärt, wann er auftaucht.
  2. Gemeinsam überlegen alle: "Wie verhält sich Schuschel in verschiedenen Familiensituationen?"
  3. Jedes Familienmitglied kann eine "Superkraft" gegen Schuschel entwickeln.
  4. Die Familie erfindet Geschichten, in denen sie zusammen Schuschel überlistet.

Diese Methode macht das Problem für alle greifbar und fördert kreative, gemeinsame Lösungsansätze. Sie berücksichtigt das gesamte Familiensystem und stärkt gleichzeitig Toms Selbstwirksamkeit im Umgang mit seiner Schüchternheit.
Durch diese spielerische Personifizierung entsteht Abstand. Tom erkennt: "Ich bin okay, so wie ich bin. Nur dieses Wesen stellt sich mir manchmal in den Weg." Nun kann er lernen, dem Schattenwesen die Stirn zu bieten: Wann ist es besonders stark, wann eher schwach? Was hat Tom schon ausprobiert, um mutiger zu sein? Welche Verbündeten - innere Stärken oder äußere Unterstützer - helfen ihm, das Wesen zu zähmen?

Auf diese Weise entwickeln Kinder mehr Selbstmitgefühl und Handlungsspielraum. Sie begreifen, dass sie ihren Problemen nicht hilflos ausgeliefert sind, sondern aktiv Einfluss nehmen können. Das ist ein wichtiger Schritt zu mehr Resilienz und psychischer Stabilität.
 

Für Sie empfohlen: Weiterbildung zum Coach für psychische Gesundheit für Kinder und Jugendliche

Die Weiterbildung hat mich im Herzen berührt und meinen Kopf mit neuem Wissen gefüllt.

Stimme aus dem Seminar
  • Neu konzipierte Weiterbildung
  • Im Trend: Aktuelles Thema
  • Hohe Nachfrage: Frühzeitig buchen!
  • Praxisnahes Methodenwissen

Als Präsenzseminar oder E-Learning

Bilden Sie sich weiter
 

Was ist Achtsamkeit für Kinder?

In einer Welt voller Reizüberflutung und ständiger Ablenkung ist es manchmal schwer, im gegenwärtigen Moment anzukommen. Auch Kinder erleben oft innere Unruhe, kreisende Gedanken oder diffuse Ängste. Hier kann die Praxis der Achtsamkeit für Kinder eine wertvolle Hilfe sein.

Achtsamkeit bedeutet, die Aufmerksamkeit bewusst auf das Hier und Jetzt zu lenken, ohne zu werten. Das klingt einfach, ist aber alles andere als leicht - gerade für quirlige, schnell ablenkbare Kinder. Deshalb ist es wichtig, Achtsamkeit spielerisch und altersgerecht zu vermitteln.

Eine schöne Übung ist zum Beispiel die "Atmende Kugel": Das Kind liegt entspannt auf einer Matte und stellt sich vor, sein Bauch sei ein Luftballon. Mit jedem Atemzug wird der Ballon größer und kleiner. Dabei darf das Kind genau hinspüren, wie sich das Ein- und Ausatmen anfühlt, welche Körperregionen sich bewegen und wie sich der Atem irgendwann ganz von selbst vertieft.

Solche achtsamen Momente helfen Kindern, zu sich selbst zu finden. Stress und Anspannung lösen sich, die Gedanken kommen zur Ruhe. Das schafft Raum, um Gefühle bewusster wahrzunehmen und einzuordnen - eine Grundvoraussetzung für einen gesunden Umgang mit Emotionen.

Auch Sinnesübungen eignen sich prima, um Kinder in einen Zustand wacher Präsenz zu führen. Eine Variante ist "Ich sehe was, was du nicht siehst": Das Kind soll fünf Dinge in seiner Umgebung entdecken, die eine bestimmte Farbe haben, vier Dinge, die sich weich anfühlen, drei Dinge, die ein Geräusch machen usw. So lernt es, seine Umwelt ganz bewusst zu erkunden und ganz im Augenblick zu sein.

Mit der Zeit werden Kinder so zu kundigen "Achtsamkeits-Detektiven". Sie können die Übungen selbstständig anwenden, wenn sie merken, dass innere Stürme aufziehen. Das gibt ihnen ein Werkzeug an die Hand, um auch in schwierigen Situationen ruhig und handlungsfähig zu bleiben - eine Kernkompetenz psychischer Gesundheit.

Resilienz stärken mit Wertschätzung, Ressourcenorientierung und Leichtigkeit

Ob Wunderfrage, Externalisierung oder Achtsamkeit für Kinder - bei allen Methoden ist die innere Haltung des Coaches entscheidend. Er*Sie begegnet dem Kind mit Wertschätzung und Vertrauen in seine Stärken. Dahinter steht die Überzeugung, dass jeder junge Mensch die Ressourcen in sich trägt, die er braucht, um Herausforderungen zu meistern und Krisen zu bewältigen.

Aufgabe des Coaches ist es, diese Ressourcen gemeinsam mit dem Kind zu entdecken und zu aktivieren. Dabei geht er*sie ermutigend und zugleich leicht und spielerisch vor. Denn Kinder lernen am besten, wenn sie Spaß haben und ihre Kreativität einbringen können.

Um Berater*innen und Fachkräfte optimal auf diese wichtige Aufgabe vorzubereiten, bietet das Institut für Bildungscoaching spezielle Weiterbildungen an, die sich gezielt mit der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen befassen. Diese Weiterbildungen vermitteln nicht nur die oben genannten Methoden, sondern auch weitere innovative Ansätze. Besonders gefragt sind die Weiterbildung zum Systemischen Coach für Kinder und Jugendliche, zum Resilienzcoach für Kinder und Jugendliche sowie die Weiterbildung Gewaltfreie Kommunikation für Kinder und Jugendliche. Diese Seminare befähigen Coaches, passgenaue Unterstützung für junge Menschen anzubieten und ihre Entwicklung ganzheitlich zu fördern.

Wer so an die Förderung der psychischen Gesundheit von Kindern herangeht, begibt sich auf eine spannende Entdeckungsreise. Er wird staunen, welche Schätze in der Innenwelt junger Menschen verborgen liegen - und wie diese zum Strahlen kommen, wenn man ihnen mit den richtigen Methoden auf die Sprünge hilft. 

Passende Weiterbildungen

Weiterbildung zum Coach für psychische Gesundheit für Kinder und Jugendliche

Die Teilnehmenden erwerben Wissen über die häufigsten psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter und erlernen Methoden zur Förderung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen sowie Strategien zur Stabilisierung und Krisenintervention. Für Fachkräfte im psychosozialen Bereich, die mit Kindern, Jugendlichen und Eltern arbeiten. Thema:Resilienz / Stress / Achtsamkeit Termine und Details

Ausbildung zum*zur Systemischen Kinder- und Jugendberater*in

Für Fachkräfte im psychosozialen Bereich, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten: Die Teilnehmenden lernen Systemische Beratungsmethoden kennen und erwerben Anwendungswissen im Bereich Resilienz, Psychische Gesundheit und Gewaltfreier Kommunikation. Thema:Beratung / Coaching Termine und Details