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Frosch als Symbol für Stillsitzen - Achtsamkeitsübungen für Kinder

Achtsamkeit in der Schule

Achtsamkeit kinderleicht erklärt

Achtsamkeit ist offenes, nicht urteilendes Gewahrsein von Augenblick zu Augenblick…

(Jon Kabat-Zinn)

Hinter dieser etwas verschlüsselten Aussage steckt ein einfaches Konzept: Achtsamkeit bedeutet aufmerksames Beobachten, ohne dabei über sich oder andere zu urteilen. Und dies lässt sich bereits mit Kindern umsetzen und üben – mit merklich positiven Effekten.

Warum Achtsamkeit in der Schule?

Das Thema Achtsamkeit hat in diesem Jahrhundert einen Boom in Wissenschaft und Forschung erlebt: Fachpublikationen zu diesem Thema sind insbesondere im Bereich Psychologie und Pädagogik rasant angestiegen. Auch für den konkreten Alltag in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen ist das Konzept von Achtsamkeit sehr interessant:

  • Regelmäßig angewandte Achtsamkeitsübungen tragen nachweislich zum Stressabbau und zur Burnout-Prävention bei Lehrkräften bei.
  • Im Unterricht praktizierte Achtsamkeit unterstützt die Stress- und Angstreduktion bei Schüler*innen.
  • Mehr Achtsamkeit hat positive Wirkungen auf das Lernen und auf die Lehrer*innen-Schüler*innen-Beziehung.

Nicht zuletzt haben die Auswirkungen der Corona-Pandemie vor Augen geführt, wie sich die Anforderungen an Lehrkräfte verändert und erhöht haben. Ein achtsamer Umgang mit sich und mit den Schüler*innen gewinnt demnach an Bedeutung.

Wie bringe ich Kindern Achtsamkeit bei?

Um Achtsamkeit in den Schulalltag zu integrieren, gibt es viele Möglichkeiten. Als ersten Schritt sollten Sie selbst regelmäßig achtsame Übungen praktizieren – auch in der Schule: Beobachten Sie dabei alle Schwierigkeiten und Gewinne. Informieren Sie in einem zweiten Schritt Schulleitung, Kolleg*innen und Eltern über Ihren Plan. Anschließend fangen Sie mit kleinen Schritten im Unterricht an und etablieren Sie diese Übungen als regelmäßigen und integralen Bestandteil des Unterrichts. 

Je nach Altersstufe der Schüler*innen sind unterschiedliche Methoden und Ansätze praktikabel. Bei Grundschüler*innen ist ein spielerischer Ansatz hilfreich: Kleine, aber regelmäßige Übungen und das Arbeiten mit Geschichten, in denen Tiere oder weise Figuren wie die Schildkröte Achtsamkeit verkörpern. 

Bei körperlicher Wahrnehmungsübungen kann es helfen, dass die Kinder ihre Kuscheltiere mitnehmen und sich diese zum Beispiel auf den Bauch legen. In den höheren Klassenstufen haben die Schüler*innen häufig mit „Leistungsstress“ zu tun und es ist hilfreich, sie so gut wie möglich in das Erleben und die Selbstreflexion der Achtsamkeit und in den Austausch darüber zu bringen. 

Für Sie empfohlen: Weiterbildung zum Coach für psychische Gesundheit für Kinder und Jugendliche

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Achtsamkeitsübungen für Kinder – ein Beispiel

„Stillsitzen wie ein Frosch“ ist eine Achtsamkeitsübung von Eline Snel. Die Familientherapeutin entwickelte in den 1980ern ein mehrwöchiges Achtsamkeits-Training. Um auch Kindern die Überlegungen zu Achtsamkeit nah zu bringen, entwickelte sie „Stillsitzen wie ein Frosch“:

Setz dich einfach irgendwo hin, mit geradem Rücken und gestreckten Beinen und konzentriere dich ganz auf dich selbst. Frösche können sehr weit springen, laut quaken, aber auch sehr stillsitzen und nichts tun … Auch Frösche finden es anfangs schwierig, so zu sitzen. Die Arme wollen sich bewegen, die Beine wollen sich bewegen, aber je öfters du es übst, desto besser wird es gehen. Und dann, dann macht es Spaß, nichts machen zu müssen … Einfach nur still dasitzen – so still wie ein Frosch. Wenn du es angenehm findest, kannst du deine Augen kurzschließen oder fast schließen. Mache es einfach, wie du es magst. Und genau wie der Frosch sitzt du ganz still – so still du nur kannst. Und um so still sitzen zu können, musst du ganz aufmerksam sein. Aufmerksam und ruhig. Deine Beine sind ruhig, deine Arme sind still, deine Pobacken sitzen still und sogar dein Kopf ist still und ruhig.

Und wenn du so still dasitzt, dann bemerkst du wahrscheinlich, dass sich immer etwas in dir bewegt. Vielleicht deine Augen oder ein Finger. Oder deine Pobacken, die noch nicht ganz aufhören können, etwas herumzuzappeln.

Und das macht gar nichts. Es geht nicht darum, dass du dich nicht bewegen darfst, sondern darum, dass du bemerkst, wenn sich etwas bewegt. Und weißt du, was sich immer bewegt, auch wenn du noch so still dasitzt?

Es ist der Atem. Der Atem in deinem Bauch. Lege deine Hände auf deinen Bauch und spüre, wie deine Hände von deinem Bauch immer ein wenig auf- und ab bewegt werden. Dein Bauch hebt sich ein wenig und senkt sich ein wenig. Er hebt sich und senkt sich. Fühl mal … Aufmerksamkeit für deinen Bauch bringt Ruhe. Genau wie der Frosch sitzt du noch immer still. So still du nur kannst – in diesem Moment. Achte dabei noch kurz auf deinen Atem in deinem Bauch. Es ist genau richtig, wie du es gerade machst. Genau richtig.

Auf den Atem zu achten hilft, wenn du hingefallen bist. Wenn du ärgerlich bist, wenn du müde bist oder wenn du einfach kurz zur Ruhe kommen willst. Vielleicht hast du morgen wieder Lust, das Stillsitzen neu zu üben. Wer weiß? Und wenn du gleich das Glöckchen hörst, dann steh langsam auf und setze deinen Tag fort. Ich wünsche dir viel Freude dabei!

Weiterbildung zur Achtsamen Lehrkraft

In der Weiterbildung Achtsame Lehrkraft wird unter anderem gezeigt, welche Effekte das Konzept der Achtsamkeit auf das Lernen haben kann. Denn für erfolgreiche Lernprozesse spielen Emotionen, Stress und die Konzentration eine wichtige Rolle. In der Weiterbildung wird aufgezeigt, welche positive Wirkung Achtsamkeitsübungen in diesen Bereichen haben können.

Außerdem lernen die Teilnehmenden verschiedene Achtsamkeitsübungen kennen, die im und außerhalb des Unterrichts durchgeführt werden können: wie Meditationen, Wahrnehmungs- und Körperübungen.

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Weiterbildung: Achtsame Lehrkraft

Die Teilnehmenden lernen Achtsamkeitsübungen kennen, die im und neben dem Unterricht eingesetzt werden können. Für Lehrende an Schulen und anderen Einrichtungen. Thema:Lernen / Inklusion / Medien Termine und Details