Das Wort 'Coaching' ist abgeleitet aus dem englischen Verb 'to coach', das übersetzt 'trainieren' oder 'betreuen' bedeutet. Coaching könnte man also als 'Training' übersetzen.
Unter dem Begriff 'Coaching' versteht man viele verschiedene Beratungs- und Trainingskonzepte in unterschiedlichen Bereichen, zum Beispiel Business Coaching, Personal Coaching, Life Coaching oder auch Systemisches Coaching.
In der Regel geht es im Coaching-Prozess darum, dass der Coach den*die Klienten*in bei der Verwirklichung persönlicher und oft auch beruflicher Ziele unterstützt.
Häufig wird unter dem Begriff 'Coaching' ein lösungsorientiertes Beratungskonzept verstanden, bei dem der*die Klient*in sehr eigenverantwortlich mitarbeitet: Der Coach hilft dem*der Klienten*in, eigene Lösungen zu finden und diese umzusetzen.
Wie wird man als Coach ausgebildet?
Wichtig zu wissen: Der Begriff 'Coach' ist nicht geschützt und es gibt keine staatlich anerkannte Ausbildung und auch keinen deutschlandweit übergreifenden Berufsverband oder Ähnliches, der bestimmte Qualitätsstandards für Personen vorschreibt, die sich 'Coach' nennen. Die Begriffe 'Coach' und 'Coaching' sind also vergleichbar zu den deutschen Begriffen 'Berater' oder 'Beratung' oder auch 'Trainer' und 'Training', die ebenfalls nicht geschützt sind.
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Jeder kann sich in Deutschland als Coach, Berater*in oder Trainer*in für bestimmte Bereiche bezeichnen, ohne über eine Ausbildung zu verfügen.
Die Begriffe 'Coach' und 'Coaching' können also sehr unterschiedlich eingesetzt werden. Darin liegen sowohl eine Gefahr als auch eine Chance:
Die Gefahr besteht darin, dass Personen die Begriffe nutzen, um Angebote zu machen, für die sie nicht qualifiziert sind. Deshalb ist es auch wichtig, dass zum Schutz von kranken Menschen der Begriff 'Therapeut'/'Therapeutin' in Deutschland klar geschützt ist.
Die Chance besteht darin, dass Personen mit sehr vielfältigen Ausbildungen, Weiterbildungen und Erfahrungen durch den Begriff 'Coach' ein modernes Wort zur Verfügung steht, um ihr eigenes und vielleicht universelles Beratungsprofil auf dem Markt zu präsentieren. Die Offenheit bietet hier die Möglichkeit vielfältiger Angebote.
Wichtig ist immer, welche konkrete inhaltliche Qualifikation und Erfahrung der Coach mitbringt und wie lange und hochwertig seine*ihre Ausbildungen und Weiterbildungen waren. Zudem gibt es verschiedene Coaching-Verbände, die für die Aufnahme und Zertifizierung ihrer Mitglieder eigene Qualitätsstandards festlegen, wie bspw. der QRC – Qualitätsring Coaching und Beratung e. V.
Das Institut für Bildungscoaching bietet verschiedene Weiterbildungen zum Coach an, zum Beispiel zum:
- Lösungsorientierten Coach
- Systemischen Coach
- Systemischer Teamcoach
- Bewerbungscoach
- Resilienzcoach
- Coach für Stressmanagement
- Berufswahlcoach
- Berufseinstiegscoach
- u.v.m.
Im Bereich Systemisches Coaching bietet das Institut für Bildungscoaching seit 2013 die Basisausbildung zum*zur systemischen Berater*in an.
Was ist ein systemisches Coaching?
Systemische Beratungskonzepte sind im Coaching inzwischen verbreitet. Im systemischen Coaching steht das soziale System des*der Klienten*in im Fokus: Der Coach beachtet im Coachingprozess die verschiedenen Zusammenhänge und Strukturen im System des*der Klienten*in und bezieht diese bei der Analyse und der Problemlösung mit ein. Wichtig sind also immer auch die Beziehungen der Klienten*innen. Bei Veränderungen werden stets die Reaktionen von Bezugspersonen abgefragt, also zum Beispiel:
- 'Wer profitiert davon, dass Sie dieses Problem haben?'
- 'Wer steht Ihnen durch dieses Problem nahe?'
- 'Wer würde sich über eine Lösung des Problems freuen?'
- 'Wie würde xy auf die Veränderung reagieren? Und wie geht es Ihnen damit?'
Systemisches Coaching oder systemische Beratung sind mittlerweile in der Sozialpädagogik und der Pädagogik die vorherrschenden Beratungsansätze. Beim systemischen Coaching werden immer die Stärken, Ressourcen und Kompetenzen des Systems herausgearbeitet und gefördert, um Verbesserungen zu bewirken. Deshalb spricht man häufig auch von lösungsorientierter Beratung oder auch von ressourcenorientierter Beratung. Coach und Klient*in arbeiten dabei prozessorientiert auf Augenhöhe, der Coach ist kein*e Experte*in im klassischen Sinne: Er*sie begibt sich mit dem*der Klienten*in zusammen auf die Suche nach Lösungsmöglichkeiten, indem er*sie die richtigen Fragen stellt. Experte*in für die Lösung ist der*die Klient*in selbst.
Wie läuft ein Coaching ab?
Coaching ist nicht das gleiche wie Therapie, auch wenn es ähnliche Abläufe und Wirkungsmechanismen gibt:
- Bei Coaching und Therapie ist die Ressourcenorientierung wichtig: Der*die Klient*in sollte sich seiner*ihrer Stärken, Motivationen und Fähigkeiten bewusst werden sowie Handlungsmöglichkeiten für sich erschließen.
- Die Bestimmung des Problems steht beim Coaching und bei der Therapie am Anfang: Probleme und in der Regel auch Ziele werden benannt.
- Coach und Therapeut*in versuchen, dem*der Klienten*in bei der Bewältigung der Probleme oder beim Erreichen von Zielen zu helfen. Dies geschieht durch Gespräche und andere Darstellungsformen wie z.B. Aufstellungen. Im weiteren Verlauf versucht der*der Klient*in, die gefundenen Lösungsansätze umzusetzen und/oder das neue Verhalten zu trainieren.
- Bei Therapie und Coaching ist das Verhältnis zwischen Therapeut*in und Patient*in bzw. zwischen Coach und Klient*in sehr wichtig und es gelten ähnliche Prinzipien, wie Vertrauen, Empathie und Authentizität. Wertschätzung und Komplimente sind in beiden Behandlungsformen ein wichtiges Element.
- Ein*eine Therapeut*in durchläuft in der Regel eine längere Ausbildung, z.B. ein Studium mit anschließender psychotherapeutischer Prüfung.
Was sind die Unterschiede zwischen Coaching und Therapie?
Der erste wichtige Unterschied besteht in der Ausbildung und Zulassung: Als Psychotherapeut*in darf nur arbeiten, wer nach Psychotherapeutengesetz entsprechend ausgebildet und zugelassen ist.
Ein weiterer Unterschied ist, dass viele Therapien von der Krankenkasse bezahlt werden, ein Coaching hingegen nicht. Dies wirkt sich natürlich auch auf die Beziehung zwischen Coach und Klient*in aus. Grund für die Übernahme durch die Krankenkassen ist eine zugrunde liegende psychologische Erkrankung, welche in einem Coaching nicht festgestellt werden kann.
Die Begriffe für die Beteiligten unterscheiden sich ebenfalls: Statt 'Ärzt*in' oder 'Therapeut*in' werden die Begriffe 'Coach', 'Trainer*in' oder 'Berater*in' verwendet und statt 'Patient*in' der Begriff 'Klient*in' oder 'Coachee'.
Zudem wird in der Literatur oft zwischen Beratungs- und Coachingklientel unterschieden:
Wer eine Therapie beginnt, steht oft unter hohem Leidensdruck und möchte langfristig mit dem*der Therapeut*in an emotionalen Schwierigkeiten arbeiten - selten dauern Therapien kürzer als 10 Stunden.
Anders beim Coaching: Hier handelt es sich oft um klar eingegrenzte Probleme oder Ziele, also z.B. konkrete berufliche Veränderungen, die schon nach wenigen Sitzungen umgesetzt sind. Der Leidensdruck und auch die Motivation für Veränderungen sind beim Coaching oft geringer.