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Teddy mit Pflaster

Hinterlassenschaften der Pandemie: Psychosoziale Folgen für Kinder und Jugendliche

Welche Folgen hat die Pandemie für Kinder und Jugendliche?

Kaum jemand mehr dürfte bestreiten, dass die Corona-Pandemie vor allem bei Kindern und Jugendlichen drastische Spuren hinterlassen hat. Immerhin stand das für ihre Entwicklung so wichtige soziale Leben lange Zeit still. Nicht genug, dass Schulen und Kitas geschlossen blieben, auch Sportvereine, Kinos, Jugendclubs und sogar Spielplätze machten dicht. Stattdessen wurden die eigenen vier Wände plötzlich zum unfreiwilligen Lebensmittelpunkt. Dabei war die beengte und herausfordernde Situation in den Familien zusätzlich belastend. 

Noch heute kämpfen viele junge Menschen mit Lernrückständen oder psychischen Beeinträchtigungen. Laut Bundejugendministerin Lisa Paus sind derzeit immer noch drei Viertel der Kinder und Jugendlichen in Deutschland psychisch belastet. 

Im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) wird derzeit darüber beraten, wie junge Menschen nach der Pandemie verstärkt psychosoziale Unterstützung erhalten können. Die zuständige Arbeitsgruppe hat dazu einen Abschlussbericht verfasst, in dem sie einen Katalog an geplanten Maßnahmen vorstellt. Das Papier stützt sich auf sechs bereits veröffentlichte Studien zur Kindergesundheit und Corona-Auswirkungen.

Angststörungen, Depressionen und Essstörungen zählen demnach zu den häufigsten Erkrankungen. Ebenso charakteristisch sind psychosomatische Symptome wie chronische Bauch-, Kopfschmerzen oder Schlafstörungen. Auch Bewegungsmangel und übersteigerter Medienkonsum haben zugenommen. Als Folgeerscheinungen können mehr Übergewicht und Fälle von Adipositas bei den Kindern und Jugendlichen ausgemacht werden. 

Dem Abschlussbericht sind ebenso schulische Problematiken zu entnehmen. So haben Lehrkräfte bei ihren Schüler*innen verstärkt Konzentrations- und Motivationsprobleme sowie deutlich mehr auffälliges Sozialverhalten beobachtet. Verzögerungen in der sprachlichen, emotionalen und schulischen Entwicklung sowie Ausbildungsunterbrechungen sind ebenfalls keine Seltenheit. 

Nicht zuletzt wurde eine allgemein gesunkene Lebensqualität und -zufriedenheit bei den Kindern und Jugendlichen festgestellt. 

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Wer ist besonders betroffen?

Wie so häufig trifft es die jungen Menschen aus den benachteiligten und vorbelasteten Gruppen besonders hart. Familien, die ohnehin schon mit alltäglichen Belastungen zu kämpfen hatten, sind durch die Pandemie noch zusätzlich geschwächt worden. Das sind insbesondere diejenigen, denen es an finanziellen und sozialen Ressourcen mangelt. Kinder aus ärmeren Verhältnissen, mit alleinerziehenden Elternteilen und/oder aus Familien mit Migrations- bzw. Fluchthintergrund sind die Hauptleidtragenden. 

Enge Wohnverhältnisse, mangelnde Betreuungsmöglichkeiten und überlastete Eltern tragen wesentlich zur Verschlechterung der Situation bei. Daneben sind Sprachbarrieren und Bildungshemmnisse in den Familien ein zusätzlicher Belastungsfaktor für die Kinder. 

Der Abschlussbericht des BMFSFJ macht nicht zuletzt auf die besondere Belastung von jungen Menschen mit körperlicher oder geistiger Beeinträchtigung aufmerksam. Viele von ihnen sind ohnehin schon in ihren Mobilitäts- und Teilhabemöglichkeiten eingeschränkt. Die Gefahr, sich als Angehöriger einer Risikogruppe mit dem Virus zu infizieren, hat in die soziale Isolation noch befördert. Ähnliches gilt für Kinder aus sog. „Schattenfamilien“, das sind Familien, die sich aufgrund gesundheitlicher Risiken einzelner Familienmitglieder während Corona aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen haben.

Am härtesten trifft es junge Menschen, die bereits zuvor psychisch erkrankt waren. Nicht nur, weil die therapeutische Versorgung durch die Pandemie erschwert wurde, sondern insbesondere, weil Kinder und Jugendliche, die bereits auf dem Weg der Besserung waren, massive Rückschritte erlebten. 

Auch Schüler*innen mit Lernförderbedarf leiden besonders unter den Folgen der Coronazeit. Ihren Bedürfnissen konnte im Fernunterricht nicht ausreichend Rechnung getragen werden. Darüber hinaus fällt es ihnen besonders schwer, die pandemiebedingten Lernrückstände aufzuholen. 

Welche Hilfsmaßnahmen soll es geben?

Die interministerielle Arbeitsgruppe empfiehlt in ihrem Bericht ein ganzes Paket an Maßnahmen, die psychisch belastete Kinder unterstützen und Langzeitfolgen verhindern sollen. Sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche sollen dabei im Fokus stehen.

Mit ihren Empfehlungen richtet sich die IMA an den Bund, die Länder und Kommunen sowie das Gesundheitswesen und die Wissenschaft. Dabei stecken sie fünf Handlungsfelder ab: (1) Frühe Hilfen, (2) Kindertagesbetreuung, (3) Schulen, (4) Gesundheitswesen sowie (5) Jugend- und Familienhilfe.

Eltern mit Kleinkindern sollen stärker entlastet und junge Familien frühzeitig unterstützt werden, um ein gesundes und gewaltfreies Aufwachsen der Kinder zu fördern. Der ohnehin überfällige Ausbau von Kitaplätzen und -personal ist ebenfalls Teil des Maßnahmenkatalogs. Außerdem empfiehlt die IMA eine Priorisierung der Kinderstationen in Krankenhäusern sowie die Aufstockung der Vergütung von Kinderarzneimitteln. 

Ein vorrangiges Ziel ist der Ausbau der therapeutischen Unterstützung und Begleitung. Man wolle noch mehr „niedrigschwellige Beratungs- und Hilfsangebote vor Ort“ schaffen, so Gesundheitsminister Lauterbach. Demnach sollen auch die Jugendämter und Schulen finanzielle Unterstützung für mehr psychosoziale Beratung erhalten. 

Seit diesem Schuljahr läuft bereits ein Pilotprojekt zum Einsatz von Mental Health Coaches an deutschen Schulen. Sie sollen gesundheitliche Aufklärung sowie erste Hilfe in psychischen Krisen leisten und betroffene Schüler*innen bei Bedarf weitervermitteln. 

In unserer Weiterbildung zum Coach für psychische Gesundheit für Kinder und Jugendliche vermitteln wir hilfreiche Kompetenzen im Umgang mit psychisch belasteten jungen Menschen sowie Grundlagenwissen zu mentaler Gesundheit und psychischen Erkrankungen. Ein Ziel ist es, Symptome richtig einschätzen und auch in akuten Notsituationen adäquat handeln zu können. 

Der Maßnahmenkatalog enthält außerdem die Empfehlung, Schulboxen mit Infomaterialien zu Hilfsangeboten aufzustellen und das Thema psychische Gesundheit im Unterricht stärker zu thematisieren. Daneben sind Bundesinvestitionsprogramme zum Ausbau des Ganztagsbetriebs an Schulen geplant. Nicht zuletzt strebt die IMA eine enge Vernetzung und Zusammenarbeit der Schulen mit weiteren Akteuren vor Ort im Themenfeld Gesundheit an, beispielsweise mit dem Öffentlichen Gesundheitsdienst. Auch der Einsatz von „Gesundheitslotsen“, also Ehrenamtlichen mit Fachkenntnissen im Gesundheitswesen, könne hilfreich sein. 

Damit möglichst viele junge Menschen und ihre Familien in Krisensituationen zeitnahe und effektive Hilfe erhalten, ist noch eine Menge zu tun. Dabei geht es nicht nur um finanzielle und bürokratische Unterstützung sowie eine ausreichende medizinische und therapeutische Versorgung, sondern wesentlich um Aufklärung und Prävention.

Wie schaffen es pädagogische Fachkräfte, junge Menschen an ihre vorhandenen Ressourcen heranzuführen, ihre individuellen Schutzfaktoren aufzuspüren und ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken? Antworten liefert unsere Weiterbildung zum Resilienzcoach für Kinder und Jugendliche.

 

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