Seit März 2009 ist die UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland geltendes Recht. Deutschland verpflichtet sich damit, allen Kindern einen inklusiven und gleichberechtigten Zugang zum Unterricht an Grundschulen und weiterführenden Schulen anzubieten.
Inklusion ist das Gegenteil von Exklusion und bedeutet übersetzt „Einschließen“: So werden Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf nicht mehr separat an besonderen Schulen unterrichtet, sondern gemeinsam mit anderen Kindern in der nächstgelegenen Schule. Die Struktur an der Schule passt sich dabei den individuellen Bedürfnissen aller Kinder an.
In Deutschland haben rund eine halbe Millionen Kinder und Jugendliche bzw. 6 % aller Schüler/innen einen diagnostizierten sonderpädagogischen Förderbedarf.
Die Realität für diese Schüler/innen ist in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich:
In Schleswig-Holstein werden 40,2 Prozent der Schüler/innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf inklusiv in der Sekundarstufe I unterrichtet, in Sachsen-Anhalt sind es nur 5,7.
Im Bundesdurchschnitt kann man feststellen, dass der Anteil inklusiv unterrichteter Schüler/innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Verlauf der Bildungskarrieren stetig abnimmt:
Von 60 Prozent Kindertagesstätten sinkt der Anteil auf 34 Prozent in den Grundschulen und auf 15 Prozent in der Sekundarstufe I.
Ein inklusiver Zugang soll aber darüber hinaus auch in der dualen Ausbildung und in Studiengängen umgesetzt werden. Die Leistungen für die Teilhabe am Arbeitsmarkt für (schwer) behinderte Menschen sind im SGB III geregelt. Faktisch erreichen im Moment viele Förderschüler/innen keinen Hauptschulabschluss und die Chancen auf einen dualen Ausbildungsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt sind gering.
Deutschland ist also von einer Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention noch weit entfernt, die das Schulsystem und das Ausbildungssystem vor große Herausforderungen stellt.
Die Weiterbildung zum Inklusionscoach vermittelt das Wissen und die Kompetenzen, Inklusionsprozesse zu begleiten und Unterricht inklusiv zu gestalten.
Im ersten Teil der Weiterbildung zum Inklusionscoach werden die Grundlagen geklärt: Was bedeutet Inklusion konkret und wie hat sich der Inklusionsgedanke entwickelt? Welche rechtlichen Grundlagen gibt es in Deutschland? Auch wissenschaftliche Erkenntnisse und Postionen zum Thema Inklusion werden aufgezeigt.
Im zweiten Teil der Weiterbildung zum Inklusionscoach werden die verschiedenen Förderschwerpunkte einführend vorgestellt.
Der Fokus liegt dabei weniger auf der individuellen Intensivförderung, die einer eigenen sonderpädagogischen Ausbildung bedarf, sondern vielmehr auf Möglichkeiten, den Unterricht entsprechend bestimmter Bedürfnisse zu gestalten und die nötigen Hilfeleistungen zu erkennen und zu beantragen.
Im dritten Teil der Weiterbildung zum Inklusionscoach werden Lehrmethoden vorgestellt und eingeübt, die im inklusiven Unterricht eingesetzt werden können.
Im vierten Teil der Weiterbildung zum Inklusionscoach werden die Möglichkeiten beleuchtet, die Schüler/innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf nach der Schule haben.
Inhalte
Die Weiterbildung zum Inklusionscoach besteht aus mehreren Teilen.
Definition, Geschichte und rechtliche Grundlagen der Inklusion
Definition, geschichtliche Entwicklung des Inklusionsgedankens, rechtliche Grundlagen der Inklusion, Pro und Contra von Inklusion in der Wissenschaft
Sonderpädagogische Förderschwerpunkte
Vorstellen der Förderschwerpunkte: Sonderpädagogischer Förderbedarf, Konsequenzen für den Unterricht, Antragstellung
Inklusive Lehrtechniken
Einsatz von inklusiven Lehrmethoden: Offener Unterricht, Innere Differenzierung, Gruppendynamik, Erarbeiten von Konzepten für Unterrichtseinheiten
Teilhabe am Arbeits- und Berufsleben
Nach der Schule: Leistungen zur Aus- und Weiterbildung, Hilfe beim Studium, Leistungen im Arbeits- und Berufsleben
Wünschen Sie ein spezielles Thema oder eine Vertiefung, dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Gerne gehen wir darauf im Seminar ein bzw. nutzen Ihre Anregung für ein weiteres Seminar in diesem Themenfeld.
Methoden
In der Weiterbildung zum Inklusionscoach werden unterschiedliche Methoden eingesetzt.
Die Inhalte werden durch Impulsreferate des/der Dozierenden eingeführt und im Praxistransfer erläutert. In Kleingruppenarbeit werden Übungen durchgeführt und Konzepte für den eigenen Arbeitsbereich entwickelt. Im fachlichen Austausch und moderierten Gesprächen erhalten die Teilnehmenden Gelegenheit, ihre Erfahrungen einzubringen und gegenseitig davon zu profitieren.
Ziele
Die Teilnehmenden an der Weiterbildung zum Inklusionscoach setzen sich intensiv mit dem Thema Inklusion auseinander und erwerben Kenntnisse über die rechtlichen und wissenschaftlichen Grundlagen der Inklusion.
Sie lernen die verschiedenen Förderschwerpunkte und dazu passende Hilfeleistungen und Unterrichtsmethoden kennen und anwenden (Grundschule, weiterführende Schulen, Hort).
Die Teilnehmenden erwerben außerdem Kenntnisse, um Schüler/innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf hinsichtlich Ausbildung und Studium zu beraten.
• Lehrkräfte an Grundschulen
• Lehrkräfte aller weiterführenden Schulen
• Fachkräfte im Hort
• Fachkräfte im Übergang Schule-Beruf
• Integrationshelfer/-innen
• Schulhelfer/-innen
• Fachkräfte in Reha-Maßnahmen
• Fachkräfte im Berufsbildungswerk / Berufsföderungswerk
• Fachkräfte in berufsvorbereitenden Maßnahmen
• Mitarbeiter/innen bei der Arbeitsagentur
• Ausbilder/innen in BaE-Maßnahmen
• Erzieher/innen
• Selbständige Lerntrainer/innen
• Pädagogen/innen in Nachhilfeeinrichtungen
• Psychologen/innen
Termine
Die Weiterbildung zum Inklusionscoach findet wechselnd in Berlin, Hamburg, Köln, Leipzig und München statt.
14.10.-18.10.2019 (Anklamer Str. 38, 10115 Berlin)
Derzeit leider kein Termin
01.07.-05.07.2019 (Venloer Wall 15, 50672 Köln)
Derzeit leider kein Termin
Derzeit leider kein Termin
Seminarzeiten
Die Weiterbildung zum Inklusionscoach findet an fünf Tagen statt.
Die Seminarzeiten sind jeweils:
1. Tag: 10:00-18:00 Uhr
2. Tag: 09:00-17:00 Uhr
3. Tag 09:00-17:00 Uhr
4. Tag 09.00-17.00 Uhr
5. Tag 09:00-15:00 Uhr
Kosten
Die Weiterbildung zum Inklusionscoach kostet:
730 Euro
In den Kosten der Weiterbildung enthalten sind die Seminarunterlagen, das Zertifikat sowie Getränke und Snacks an den Seminartagen.
Teilnehmendenzahl
Die Anzahl der Teilnehmer/innen an der Weiterbildung zum Inklusionscoach liegt zwischen 7 und 20 Personen.
Die Referenten/innen der Weiterbildung zum Inklusionscoach haben eine entsprechende Ausbildung und viel Praxiserfahrung im Bereich Lerntraining und Lernberatung:
Veranstalter
Die Weiterbildung zum Inklusionscoach wird vom Institut für Bildungscoaching veranstaltet.
Das Institut für Bildungscoaching konzipiert und organisiert die Weiterbildungen zum Inklusionscoach und stellt die Zertifikate aus.
Zertifikat
Bei Abschluss der Weiterbildung erhalten die Teilnehmenden ein Zertifikat.
Im Zertifikat werden alle wichtigen Inhalte der Weiterbildung zum Inklusionscoach genannt. Das Zertifikat wird vom Institut für Bildungscoaching ausgestellt.
Weiterbildung zum Inklusionscoach von 07.11.-11.11.2016: Gesamtnote 1,2
Weiterbildung zum Inklusionscoach von 05.11.-09.11.2018: Gesamtnote 1,3
Stimmen zum Seminar:
„Viel Austausch über Fallbeispiele aus der Praxis.“
„Große Methodenvielfalt!“
„Ich habe viele neue Impulse für meine Arbeit bekommen.“
„Besonders gut gefallen hat mir das selbstständige Erarbeiten der Themen.“
„Dialog, Kompetenz, Klarheit, Praxisnähe, Struktur.“
„Sehr gute Strukturierung der Fortbildung – ausgezeichnet!“
Fragen?
Wir beraten Sie gerne! Fragen zu den Inhalten und dem Ablauf der Weiterbildung zum Inklusionscoach können Sie online über Kontakt auf dieser Seite stellen.
Sie erreichen uns außerdem telefonisch unter 0341-68797984
Sprechzeiten:
Mo-Fr von 9-12 Uhr und 13-15 Uhr
Aber auch außerhalb der Sprechzeiten sind wir häufig telefonisch erreichbar. Ansonsten: Bitte hinterlassen Sie eine Nachricht - wir rufen Sie gerne zurück!
Anmeldung
Sie können unter Anmeldung den Anmeldebogen für die Weiterbildung zum Inklusionscoach anfordern. Geben Sie dabei bitte Seminartitel und Seminarort an.