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Ein Baum in trockener Umgebung als Symbol für Resilienz

Erkenntnisse aus der Resilienzforschung

Umgangssprachlich werden besonders resiliente Personen oft als „Fels in der Brandung“, als unverwüstlich oder als „Stehauf-Menschen“ bezeichnet. Gemeint sind damit Menschen, die es in Krisen, Stresssituationen, nach traumatischen Erlebnissen oder schwierigen Lebensumständen schaffen, ihren Lebensmut nicht zu verlieren und unbeschadet - wenn nicht sogar gestärkt - aus der Krise hervorgehen. In der Resilienzforschung wird danach gefragt, was diese Menschen auszeichnet und ob dies alle Menschen lernen könnten. 

Was bedeutet Resilienz?

Resilienz meint die psychische Widerstandsfähigkeit oder auch das psychische Immunsystem eines Menschen. Der Begriff resilience stammt aus dem Englischen und wurde ursprünglich in der Materialkunde verwendet. Damit wurde die Fähigkeit eines Stoffes beschrieben, nach Verformung wieder in den ursprünglichen Zustand zurückzukommen. Seit den 50er Jahren wird der Begriff auch im Bereich der Psychologie verwendet und wurde vor allem auf Kinder und Jugendliche angewendet, die sich trotz ungünstiger Umstände positiv entwickeln.   

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Die Kauai Studie 

Die Resilienzforschung kann insgesamt noch eine junge Wissenschaftsdisziplin gelten. Allerdings ist Resilienz keine kurzlebige Modeerscheinung - schon länger steht das Thema im öffentlichen Diskurs. 
So leistete zum Beispiel die Psychologinnen Emmy Werner und Ruth Smith mit ihrer Langzeitstudie von 1955 -1999 auf der hawaiianischen Insel Kauai eine wichtige Pionierarbeit. An ihrer Studie nahmen 698 Kinder teil. Untersucht wurden die Langzeitfolgen von Risikobedingungen und die Auswirkungen erschwerender Lebensumstände in der frühen Kindheit auf die psychische, kognitive und physische Entwicklung der Kinder. 

Werners Studie zeigte, dass sich Kinder, die sozialen Risikofaktoren ausgesetzt sind (z.B. Armut), durchschnittlich schlechter entwickeln und vermehrt Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Ein Drittel der Kinder, die denselben Risikofaktoren ausgesetzt waren, entwickelten sich jedoch gut und konnten später beispielsweise stabile Beziehungen eingehen, hatten weniger gesundheitliche Probleme und eine grundsätzlich optimistische Lebenseinstellung.

Dieses Ergebnis war eines der ersten Hinweise auf das Konzept der Resilienz: Die Kinder, die mit sozialen Risikofaktoren aufgewachsen sind und sich trotzdem positiv entwickeln, sind besonders resiliente Kinder. Die Studie legte die Basis für die weitere Resilienzforschung. 

Das Risiko-Schutzfaktoren-Modell

Aus verschiedenen Bereichen der Resilienzforschung haben sich verschiedene Voraussetzungen für die Entwicklung von Resilienz herauskristallisiert. Um zu veranschaulichen, welche Aspekte Resilienz beeinflussen, wurde das Risiko-Schutzfaktoren-Modell entwickelt.

Resilienz ist demnach das Ergebnis eines Bewältigungsprozesses und kann dabei als eine dynamische, variable, situationsspezifische und multidimensionale Entwicklung gelten.
Es gibt als Risikofaktoren zum einen bestimmte psychologische/biologische Merkmale, z.B. Krankheiten, und zum anderen Stressoren, wie Lebens- oder auch Umweltereignisse. Schutzfaktoren sind nicht einfach das Gegenteil der Risikofaktoren, sondern stehen für sich und begleiten den Prozess. Das Zusammenwirken der Faktoren, die individuelle Ausprägung und förderliche Faktoren entscheiden darüber, inwieweit belastende Lebensereignisse überwunden werden können. 

Aktuelle Forschung: Resilienz in der Corona-Krise 

Auch gegenwärtig widmen sich Untersuchungen den verschiedenen Aspekten der Resilienz und wie sie miteinander in Zusammenhang stehen, so zum Beispiel das Mainzer Resilienz Projekt (MARP). Die Wissenschaftler des Leibniz-Institut für Resilienzforschung (LIR) und ihre Kooperationspartner*innen wollen erforschen, warum manche trotz Belastungen keine oder weniger stressbedingte psychische Erkrankungen davontragen als andere Menschen.

Hierfür werden soziale, psychologische und biologische Faktoren in die Untersuchung mit einbezogen. Das langfristige Ziel der Studie ist es zunächst ein besseres Verständnis von Resilienz im Allgemeinen zu erhalten. So soll die Prävention stressbedingter Erkrankungen zukünftig gefördert werden.

Wie wichtig solche Erkenntnisse sind, hat die Corona-Krise in den letzten Jahren gezeigt: Die Pandemie hatte und hat weitreichende Folgen für die psychische Gesundheit der Bevölkerung. Beispielsweise die Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens hatten negative Konsequenzen für die mentale Gesundheit - die teilweise langen Lockdowns und die damit einhergehende Isolation sorgten bei vielen für ein ausgeprägtes Gefühl der Einsamkeit. 

Wenn Sir Ihre Resilienz und die Ihrer erwachsenen Klienten*innen stärken möchten, vermittelt unsere Weiterbildung zum Resilienzcoach neben einer fundierten Einführung in die Konzepte Stress und Resilienz tiefgreifende Methoden für eine resiliente Lebensführung und auch zur Krisenintervention. 

Sollten Sie eher mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, empfehlen wir Ihnen die Weiterbildung zum Resilienzcoach für Kinder und Jugendliche, da es für diese Gruppe andere Ansatzpunkte, Methoden und Resilienzprogramme gibt.  

 

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