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Computercode als Symbol für Medienkompetenz

Was bedeutet Medienkompetenz?

Medienkompetenz ist ein sehr umfangreicher und schwer einzugrenzender Begriff. Eine einheitliche Definition gibt es daher nicht.

Die „Geburtsstunde der Medienkompetenz“ in den 1970ern wird dem Erziehungswissenschaftler und Medienpädagoge Dieter Baacke zugeschrieben, der Medienkompetenz folgendermaßen definierte:

Medienkompetenz meint grundlegend nichts anderes als die Fähigkeit, in die Welt aktiv aneignender Weise auch alle Arten von Medien für das Kommunikations- und Handlungsrepertoire von Menschen einzusetzen.

Diese Definition bezieht sich auf alle Formen von Medien und macht deutlich, dass sie als positive Ergänzung für das eigene Handeln und Kommunizieren genutzt werden sollen. Dies legt aber gleichzeitig einen kritischen Umgang mit Mediennutzung nahe.

Mach den digitalen Nachrichtentest!

Die Stiftung Neue Verantwortung startete 2020 einen Nachrichtenkompetenztest. 4.191 Nutzer*innen nahmen daran Teil und trugen zu den repräsentativen Ergebnissen der Studie „Quelle: Internet?“ bei. 

Die Auswertung des Tests zeigt, dass zwar eine überwiegende Anzahl von Teilnehmenden über gewisse Grundkenntnisse verfügen, insgesamt aber in fast allen Bereichen nur mittelmäßig bis schlecht abschneiden. So fällt es den Befragten beispielsweise sehr schwer, Desinformationen von Informationen oder Werbung von Meinung zu unterscheiden: Mehr als die Hälfte der Teilnehmenden (56 %) hielten ein sogenanntes Advertorial für Information. Ein Advertorial ist aber ein bezahlter Werbeinhalt und deshalb auch Werbung. 

Die Unterscheidung zwischen wahren und falschen Nachrichten im Internet ist heutzutage eine der wichtigsten Medienkompetenzen. Im Zuge der oben genannten Studie wurde ein Test entwickelt, der Nachrichten- und Informationskompetenzen der Befragten analysiert. Die Studie ist zwar vorerst beendet, den Test können Sie aber trotzdem noch absolvieren. Er beinhaltet 25 Fragen aus fünf verschiedenen Bereichen. Jeder Bereich präsentiert dabei eine wichtige Fähigkeit im Umgang mit Nachrichten im Internet. Sie sollten sich circa 10 bis 15 Minuten Zeit für die Beantwortung nehmen. 

Der Test kann eine spannende Selbsterfahrung sein: Wie gut können Sie wirklich Fake News, Werbung und Wissen voneinander unterscheiden? 

Für Sie empfohlen: Weiterbildung zum Coach für Medienkompetenz

Eine Pflichtveranstaltung für alle, die mit jungen Menschen arbeiten und diese vor Gefahren im Netz schützen wollen.

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Medienkompetenz in der Praxis

Medienkompetenz wird nach Buermann (2015) auch als die Fähigkeit, verschiedene Medien sinnvoll nutzen zu können, definiert. Diese Fähigkeit gliedert sich in folgende Komponenten:

  • Handhabung der entsprechenden Geräte und Programme
  • Gesunde Selbsteinschätzung in Bezug auf Zeit und Inhalte
  • Gesunde Urteilsfähigkeit in Bezug auf Online-Kontakte und den Wahrheitsgehalt von Informationen
  • Kreativität im Umgang mit der Technik und dem Generieren von Inhalten
  • Sozialkompetenz und Empathie in der Online-Kommunikation
  • Übergeordnetes Interesse in der Mediennutzung

Nur die Handhabung des Gerätes und von Programmen kann direkt am Medium erlernt werden. Alle anderen Fähigkeiten für eine eigenständige und verantwortliche Nutzung müssen abseits des Mediums erworben werden und dies setzt wiederum eine entsprechende Reife der*des Nutzer*in voraus.

Eine verantwortliche Nutzung bedeutet, selbst entscheiden zu können, welche Inhalte geeignet und sinnvoll sind. Hierfür bedarf es wiederum einer guten Selbsteinschätzung sowie einer gesunden Urteilsfähigkeit. Besonders bei Kindern und Jugendlichen kann dieses Urteilsvermögen nicht als gegeben vorausgesetzt, sondern muss mit einer entsprechenden Begleitung erlernt werden.

Obwohl digitale Medien auch im Alltag erwachsener Menschen eine große Rolle spielen, wissen viele nicht, was ihre Kinder am Smartphone oder Computer machen, und sind unsicher im Umgang mit der Thematik. Aber gerade die Medienkompetenz von Eltern, Lehrkräften und anderen erwachsenen Personen im Umfeld der Jugendlichen stellt einen wichtigen Faktor dar, um die jungen Menschen vor negativem Nutzungsverhalten zu schützen.

Weiterbildung zum Coach für Medienkompetenz 

Medienkompetenz zu fördern, ist ein wichtiger Beitrag, um den Umgang mit Medien von Erwachsenen und Kindern nachhaltig zu verbessern. 

Im ersten Teil der Weiterbildung zum Coach für Medienkompetenz werden theoretische Grundlagen vermittelt, um sich der Thematik anzunähern: Was sind Medien? Welche Aspekte müssen unterschieden werden, um eine sachliche Mediendiskussion zu führen? Hierfür wird auch ein Blick auf die Medienentwicklung im Lauf der Menschheitsgeschichte geworfen.

Außerdem werden zum Beispiel die Wirkungen von Medien auf die kindliche Entwicklung oder die Potenziale und Chancen mediengestützter Angebote thematisiert. Praxisbezogene Elemente haben einen hohen Stellenwert in der Weiterbildung, weshalb zum Beispiel auch Gefahren der Mediennutzung wie Mobbing, Fakenews und Sucht besprochen werden. So lernen Sie auch ihr eigenes Nutzungsverhalten kritisch zu hinterfragen und dieses über einen Diagnoseverfahren auszuwerten

Passende Weiterbildungen

Weiterbildung zum Coach für Medienkompetenz

Die Teilnehmenden lernen konkrete Ansätze der familiären und institutionellen Medienberatung im eigenen Beratungskontext anzuwenden sowie entsprechende Angebote für ihr Arbeitsfeld zu konzipieren. Für Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte. Thema:Lernen / Inklusion / Medien Termine und Details