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in deiner Hand liegt es, deine Gefühle zu bewerten

Gefühle und Pseudo-Gefühle unterscheiden lernen

Nicht alles, was wir als Gefühl betiteln, ist auch wirklich ein Gefühl. Ein spannender Aspekt der Gewaltfreien Kommunikation (kurz GFK) ist die Unterscheidung zwischen „Gefühlen“ und „Pseudo-Gefühlen“. 

Was sind Gefühle?

Gefühle sind der Schlüssel zu unseren Bedürfnissen. Gefühle kommen und gehen und gehören zu uns. Gefühle brauchen keine Berechtigung. Umso wichtiger erscheint es Gefühle zum Beispiel von bloßen Gedanken abzugrenzen: Vieles von dem, was wir als Gefühle wahrnehmen ist in Wahrheit „nur“ ein Gedanke. Ob man gerade etwas fühlt oder „nur“ denkt, lässt sich mit einem einfachen Test herausfinden. 

Aussagen wie „Ich habe das Gefühl, dass…“ oder „Ich fühle mich…“ beschreiben nicht die eigenen Gefühle und blockieren oft die Verbindung mit den Bedürfnissen von uns und anderen. Zudem steigt das Risiko von Abwehr und Missverständnissen. Wenn man aber statt „Ich fühle mich…“ zum Beispiel mit „Ich bin…“ einen grammatikalisch sinnvollen Satz formulieren kann, dann ist es ein Gefühl. 

Was sind Pseudo-Gefühle?

Pseudo-Gefühle sind keine Gefühle, sondern Gedanken und als Gefühle „benutzte“ Bewertungen und Interpretationen. Sie definieren oft eine Täter-Opfer-Beziehung und werden daher auch als „Täter-Gefühle“ bezeichnet.

Die Aufmerksamkeit liegt beim Empfinden und Formulieren stark auf dem, was ein anderer uns angetan hat, zum Beispiel: „Ich fühle mich ausgenutzt“. Pseudo-Gefühle enthalten implizit einen Vorwurf und führen beim anderen oft zu Ohnmacht oder Abwehr, während es bei Gefühlen nur um einen selbst geht. Hinter einem Pseudogefühl steckt also in Wahrheit ein Gefühl und mögliches Bedürfnis:

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Schauen wir uns ein paar Beispiele an:

„Ich fühle mich ausgenutzt“

Das Pseudo-Gefühl „ausgenutzt“ beschreibt auf der Opfer-Seite das Gefühl der Unzufriedenheit. Eigentlich soll also zum Ausdruck gebracht werden: „Ich bin enttäuscht/unzufrieden und wünsche mir mehr Balance von Geben und Nehmen.“ 

„Ich fühle mich bedroht.“

Ich bin ängstlich und Wünsche mir Sicherheit.

„Ich fühle mich übergangen.“

Ich bin einsam und wünsche mir Wertschätzung und Aufmerksamkeit.

Bei (drohenden) Konflikten lohnt es sich als zunächst einen Gang zurück zu schalten und zu überlegen, was man gerade fühle und ob diese Gefühle nicht vielleicht eher versteckte Bewertungen sind. So lassen sich vielleicht nicht viele Konflikte verhindern, aber auf jeden Fall abflachen. 

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Die Unterscheidung von Gefühlen und Pseudogefühlen ist ein zentraler Aspekt der Gewaltfreien Kommunikation und wird daher in den Seminaren intensiv geübt. 

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