- Marshall B. Rosenberg
- Die 12 Kommunikationssperren nach Thomas Gordon
- Grundannahmen in der Gewaltfreien Kommunikation
- Die vier Schritte in der Gewaltfreien Kommunikation
- Weiterbildung Gewaltfreie Kommunikation
Marshall B. Rosenberg
Marshall B. Rosenberg (* 6. Oktober 1934 in Canton, Ohio; † 7. Februar 2015 in Albuquerque, New Mexico) ist Begründer der Gewaltfreien Kommunikation (GFK).
Die Arbeit von Marshall B. Rosenberg wurde geprägt vom humanistischen Menschenbild, der klientenzentrierten Gesprächstherapie nach Carl Rogers und Gandhis Überlegungen zur Gewaltfreiheit.
1999 erschien sein erstes Buch "Nonviolent Communication: A Language of Life" auf Englisch. Seither ist es in fast alle Weltsprachen übersetzt worden.
Rosenbergs Methode der gewaltfreien Kommunikation wird an vielen Orten und in verschiedensten Kontexten (wie Betrieben, Unternehmen, Schulen, Kommunen, Familien, Polizeiverwaltungen) vermittelt, erprobt, gelernt und umgesetzt. Sie ermöglicht es, Konflikte auf persönlicher, professioneller und politischer Ebene friedlich anzugehen.
Die 12 Kommunikationssperren nach Thomas Gordon
Thomas Gordon hat in seinen 12 Kommunikationssperren zusammengefasst, was in der Kommunikation eher trennende Wirkungen hat, als gegenseitiges Verständnis zu fördern:
- Befehlen, anordnen, auffordern
- Beraten, vorschlagen, Lösungen liefern
- Belehren, überzeugen, sich auf eine fremde Autorität berufen
- Forschen, verhören
- Beschimpfen, beschämen, bloßstellen
- Interpretieren, analysieren, diagnostizieren
- Moralisieren, predigen, beschwören
- Beschwichtigen, beruhigen
- Ablenken, ausweichen, Rückzug
- Warnen, drohen, mahnen
- (Ver-)urteilen, kritisieren, beschuldigen
- Taktisch loben, schmeicheln, bestechen, bitten, betteln
Gordon zufolge schaffen diese zwölf Kommunikationssperren eine destruktive Gesprächssituation. Sie können Gesprächspartner*innen zum Schweigen veranlassen oder in ihnen eine Haltung von Rechtfertigung und Abwehr auslösen.
Grundannahmen in der Gewaltfreien Kommunikation
Die Gewaltfreie Kommunikation geht von bestimmten Grundannahmen aus:
Menschen tragen gerne zum Wohlergehen anderer bei, wenn:
- sie dies freiwillig tun können
- keine eigenen Anliegen / Bedürfnisse dem entgegenstehen
- sie darauf vertrauen können, dass ihre eigenen Anliegen / Bedürfnisse ebenso Berücksichtigung finden.
- Jede Form von Kritik, Angriff, Urteilen ist Ausdruck unerfüllter Bedürfnisse.
- Alles was Menschen tun, sind Versuche, sich Bedürfnisse zu erfüllen.
- Probleme und Konflikte sind immer personenbezogen.
Was ist ein Problem?
Ein wichtiges Bedürfnis, das nicht erfüllt wird oder zu kurz kommt.
Was ist ein Konflikt?
Zwei wichtige Bedürfnisse, für die noch keine Strategie gefunden wurde, die beide erfüllt.
Was ist Gewalt?
Jeder Versuch, sich selbst oder andere Menschen zu bestrafen oder die eigenen Bedürfnisse ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse anderer Menschen durchzusetzen.
Die zwei Bereiche der Gewaltfreien Kommunikation
- Sich aufrichtig zeigen
- Empathisch hören
Im Gesprächsverlauf wechselt die Aufmerksamkeit zwischen diesen Bereichen oft mehrfach hin und her
- mich aufrichtig zeigen und sagen, was ich brauche und
- empathisch hören, was der andere braucht
Dadurch entsteht die Klarheit, was die Beteiligten brauchen, um zu einem Win-Win-Ergebnis zu kommen.
Die vier Schritte in der Gewaltfreien Kommunikation
1. Schritt: Beobachtung
Fakten die wir sehen, riechen, hören können. Mein Gegenüber weiß, von was ich spreche. Er*Sie kann innerlich an die Situation anknüpfen.
2. Schritt: Gefühl
Unsere emotionalen Reaktionen und Empfindungen. Sie ermöglichen meinem Gegenüber mitfühlendes Verständnis.
3. Schritt: Bedürfnis
Unsere Bedürfnisse, die unsere Gefühle verursachen: Sie schaffen Klarheit darüber, was mir wichtig ist. Ich übernehme damit die Verantwortung für mein(e) Gefühl(e).
4. Schritt: Bitte
Was kann ich tun? Was kann jemand anderes tun, damit sich meine Bedürfnisse erfüllen? Die Bedürfnisse schaffen Klarheit, was ich jetzt gerne von meinem Gegenüber hätte (mein Optimum als Verhandlungsbasis).
Weiterbildung Gewaltfreien Kommunikation
Falls Sie sich für die Methode der Gewaltfreie Kommunikation interessieren, ist vielleicht unsere Weiterbildung Gewaltfreie Kommunikation interessant für Sie. Die Weiterbildung bietet eine fundierte Einführung in die Methode und wird u.a. mit praktischen Rollenspielen eingeübt.
Im Bereich Gewaltfreie Kommunikation bietet das Institut seit 2016 zudem die Basisausbildung in Gewaltfreier Kommunikation an.