Weiterbildung zum Systemischen Deeskalationscoach

deeskalationscoach figuren„Die Welt in der wir leben entsteht aus der Qualität unserer Beziehungen“ Martin Buber

Im menschlichen Miteinander spielt die Beziehungsgestaltung und damit die Qualität, die unsere Beziehungen haben, eine bedeutende Rolle.

Konflikte, Auseinandersetzungen und Missverständnisse sind Teil zwischenmenschlicher Interaktionen. Solange sie konstruktiv und schließlich verbindend gestaltet werden, haben diese Herausforderungen einen wichtigen Stellenwert, denn in Auseinandersetzungen und Reibungen steckt enormes Wachstumspotenzial.

Viele Konflikte jedoch wirken sich destruktiv, gewaltvoll und trennend aus. Die Themen und Herausforderungen unserer gegenwärtigen Gesellschaft beschäftigen und betreffen uns alle – individuell und in unseren jeweiligen Kontexten. Unsicherheit, Ängste, Überforderung und Orientierungslosigkeit breiten sich zunehmend aus und füttern Konfliktpotentiale.  So berichten laut einer bundesweiten Untersuchung der Hochschule Darmstadt, an der über 30 Behörden teilnahmen, 100 Prozent der Befragten von verbalen Konflikten mit Kunden*innen, darunter auch Drohungen und Beleidigungen. 13 % berichteten sogar von körperlicher Gewalt. Was können Fachkräfte tun, um solchen Situationen vorzubeugen?

Genau hier setzt die Weiterbildung zum systemischen Deeskalationscoach an. Sie richtet sich an Fachkräfte in Behörden, Schulen und im Gesundheits- sowie Sozialwesen, die eine fundierte Weiterentwicklung zu den Themen Konflikte, Konfliktprävention, konstruktiver Umgang mit Konflikten und Deeskalation wünschen. Darüber hinaus eignet sich die Weiterbildung auch für Personen aus anderen beruflichen Kontexten, die Interesse an der systemischen Haltung und am konstruktiven Umgang mit Konflikten haben und lernen möchten, Gespräche, Situationen und Umgangsweisen verbindend und gleichwürdig zu gestalten und Konfliktgeschehen zu deeskalieren.

Mit einer konsequent systemischen Haltung, einem wertschätzenden Menschenbild und der Integration verschiedenster interdisziplinärer Modelle können Gefahren erkannt und Konflikte minimiert und deeskaliert werden. Entscheidend ist die eigene Haltung, um intervenieren zu können, wenn sich Konflikte bereits anbahnen.

Im ersten Teil der Weiterbildung werden die Grundlagen des Systemischen Ansatzes vorgestellt. Durch eine systemisch-konstruktivistische Betrachtungsweise von Konflikten und den dahinterliegenden Strukturen wird die Problem- und Lösungsanalyse umfassender und kann so zur aktiven Gestaltung von schwierigen und aufgeladenen Situationen beitragen.

Im zweiten Teil der Weiterbildung werden die verschiedenen Formen von Konflikten näher beleuchtet: Welche Konfliktarten gibt es und wie nehme ich sie wahr? Welche Eskalationsstufen gibt es und wie können Reaktionen auf den verschiedenen Eskalationsstufen aussehen?

Im dritten Teil der Weiterbildung lernen die Teilnehmenden verschiedene Techniken zur Konflikt- und Gewaltprävention kennen und übertragen diese auf ihren Arbeitsplatz. Die Grundfrage lautet dabei: Wie kann ich meinen Arbeitsplatz präventiv sicherer gestalten und welche Möglichkeiten der Beziehungsgestaltung habe ich, um präventiv auf sich anbahnende Konflikte einzuwirken? Hier liegt der Fokus auf der konkreten räumlichen Gestaltung des Arbeitsplatzes, als auch auf der Grenzziehung in Beziehung: Sei es durch gezielte Kommunikation oder durch nonverbale Möglichkeiten der Gewaltprävention, Ankern, Spiegeln und Achtsamkeit.

Im vierten und wichtigsten Teil werden geht es um Kommunikation und konkrete Methoden im Umgang mit Inneren und äußeren Konflikten. Mit welchen Gesprächstechniken kann man angespannte Situationen gezielt deeskalieren und lösungsorientiert moderieren, sodass eine Atmosphäre entsteht, in der sich alle Gesprächspartner wohlfühlen und Kommunikation auf Augenhöhe stattfinden kann. Welchen Einfluss hat meine Körpersprache und die nonverbale Kommunikation auf den Konflikt? Wie können schwierige Entscheidungen wertschätzend und unter Berücksichtigung aller Bedürfnisse kommuniziert werden? In Live-Demonstrationen, in Kleingruppenarbeit und in Rollenspielen üben die Teilnehmenden verschiedene Techniken und Methoden ein: Reframing von Konflikten, Kommunikationsmethoden der gewaltfreien Kommunikation. Neben äußeren Konflikten, werden hier im Sinne der Selbstreflexion gezielt auch innere Konflikte thematisiert sowie der wertschätzende und lösungsfokussierte Umgang mit ihnen.

Im letzten Teil der Weiterbildung geht es um die Selbstwahrnehmung und den persönlichen Umgang mit herausfordernden Situationen: Wie reagiere ich auf Konflikte? Wie und wo zeigen sich Konflikte auf der körperlichen Ebene? Welche Möglichkeiten der Entspannung gibt es in belastenden Situationen?

Bitte beachten Sie: In diesem Seminar stehen die kommunikative Konfliktbearbeitung und Coachingprozessgestaltung im Vordergrund, um möglichst präventiv eskalierende Tendenzen aufzuspüren und diesen entgegenzuwirken. Es werden keine körperlichen Deeskalations- oder gewaltabwehrenden Techniken vermittelt.

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